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Digitale Assistenzen – nützliche Helfer in der Palliativversorgung?
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Veröffentlicht: | 27. September 2021 |
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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Die digitale Transformation im Gesundheitswesen kann Versorgungssettings, wie die Palliativversorgung, grundlegend in ihrer Struktur verändern. Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglichen bspw. die bessere Vernetzung zwischen Versorger*innen. Dies kann die Kommunikation zwischen multiprofessionellen Teams steigern und so zu einer Verbesserung der Lebensqualität von Patient*innen durch eine individuellere und bedarfsgerechtere Versorgung führen.
Fragestellung und Zielsetzung: Welche ethischen und qualitativen Auswirkungen hat die Implementierung eines digitalen Informationssystems auf die stationäre und ambulante Palliativversorgung? Mithilfe einer komparativen Analyse der empirisch erhobenen Ergebnisse werden erste praxisorientierte Handlungsempfehlungen für Kliniken und niedergelassene Ärzt*innen erstellt. Diese sollen aufzeigen, wie die Implementierung von und der Umgang mit digitalen Assistenzen im klinischen Alltag patient*innengerecht gestaltet werden können.
Methode oder Hypothese: Dem Forschungsprojekt liegt ein explorativ-qualitatives Untersuchungsdesign zugrunde. Im Zeitraum Juli bis November 2020 wurden 26 semi-strukturierte Leitfadeninterviews durchgeführt. Die Auswertung basiert auf der qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz.
Ergebnisse: Die Analyse der Interviewtranskripte zeigt verschiedene Herausforderungen aber auch mannigfaltige Vorteile digitaler Assistenzen, z.B., einen verbesserten Informationsaustausch in multidisziplinären Teams und damit einhergehend eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Ärzt*innen und Pflegenden sowie der Versorgungsqualität von Patient*innen. Andere, erhoffte positive Effekte, wie die Vergrößerung der Handlungsspielräume der Pflegenden, als auch die vermehrte Delegation von Aufgaben seitens der Ärzt*innen, konnten jedoch nicht beobachtet werden.
Diskussion: Insbesondere die verbesserte Vernetzung der Akteur*innen verdeutlicht das Potenzial digitaler Assistenzen, da diese dazu beitragen können, dass Ärzt*innen und Pflegende den individuellen Bedürfnissen von Patient*innen besser gerecht werden können. So konnte beobachtet werden, dass auch in multiprofessionellen Teams ein schnelleres Eingreifen in Notsituationen, die bessere Antizipation und teilweise Prävention von Krisen sowie eine direktere Aufgabenverteilung erfolgte.
Praktische Implikationen: Verschiedene Förderfaktoren als auch Barrieren, die mit der Nutzung von IKTs einhergehen, äußern sich besonders dann, wenn eine Vernetzung mit anderen Versorger*innen besteht, und die Softwarte als webbasiertes Informationssystem genutzt wird. Auf unseren Ergebnissen basierend erstellte Handlungsempfehlungen können dabei helfen die Software optimal zu implementieren.
Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: Digitale Assistenzen zum erleichterten und zügigen Austausch in multidisziplinären Teams sollten allen Behandelnden zur Verfügung stehen, um eine ideale Versorgung von Patient*innen zu gewährleisten.