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20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

06. - 08.10.2021, digital

Eine Organisation – unterschiedliche Perspektiven? Die Einschätzung organisationaler Gesundheitskompetenz und ihrer Dimensionen innerhalb eines Krankenhauses

Meeting Abstract

  • Johanna Sophie Lubasch - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften, Department für Versorgungsforschung, Abteilung Organisationsbezogene Versorgungsforschung, Oldenburg, Deutschland
  • Mona Voigt-Barbarowicz - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften, Department für Versorgungsforschung, Abteilung Nachwuchsgruppe Rehaforschung, Oldenburg, Deutschland
  • Nicole Ernstmann - UKB Universitätsklinikum Bonn, Forschungsstelle für Gesundheitskommunikation und Versorgungsforschung, Bonn, Deutschland
  • Christoph Kowalski - Deutsche Krebsgesellschaft, Versorgungsforschung, Berlin, Deutschland
  • Anna Levke Brütt - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften, Department für Versorgungsforschung, Abteilung Nachwuchsgruppe Rehaforschung, Oldenburg, Deutschland
  • Lena Ansmann - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften, Department für Versorgungsforschung, Abteilung Organisationsbezogene Versorgungsforschung, Oldenburg, Deutschland

20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 06.-08.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dkvf237

doi: 10.3205/21dkvf237, urn:nbn:de:0183-21dkvf2379

Veröffentlicht: 27. September 2021

© 2021 Lubasch et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Das Konzept der organisationalen Gesundheitskompetenz (OGK) beschreibt die organisationalen Bedingungen und Maßnahmen, die Patient*innen bei der Navigation durch das System unterstützen und negative Auswirkungen einer eingeschränkten Gesundheitskompetenz mildern. Zur Messung von OGK wurden sowohl Instrumente auf Ebene von Mitarbeitenden, als auch auf Ebene von Patient*innen entwickelt und in verschiedenen Studien eingesetzt, um Determinanten und Zusammenhänge von OGK in Krankenhäusern zu untersuchen.

Fragestellung und Zielsetzung: Bisher ist wenig darüber bekannt, ob die Einschätzung von OGK zwischen Abteilungen, Berufsgruppen oder Patient*innengruppen desselben Krankenhauses variiert. Um eventuelle Einflussfaktoren der Erfassung von OKG in zukünftigen Studien berücksichtigen zu können, geht diese Studie folgenden Forschungsfragen nach:

  • Unterscheidet sich die durch Gesundheitsprofessionen (HCPs) eingeschätzte OGK zwischen Berufsgruppen sowie zwischen klinischen Abteilungen eines Krankenhauses?
  • Unterscheidet sich die durch Patient*innen eingeschätzte gesundheitskompetenzsensitive Kommunikation als eine zentrale Dimension der OKG zwischen verschiedenen klinischen Abteilungen eines Krankenhauses?

Methode oder Hypothese: Für die Analyse wurden Daten einer HCP-Befragung und einer Patient*innenbefragung kombiniert. Die Studie wurde in vier klinischen Abteilungen einer Universitätsklinik Deutschlands im selben Zeitraum durchgeführt. Die OKG wurde in der HCP-Befragung mit dem HLHO-10 gemessen, die gesundheitskompetenzsensitive Kommunikation aus Sicht der Patient*innen mit dem HL-COM. Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurden Varianz- und Korrelationsanalysen durchgeführt.

Ergebnisse: Von 228 eingeladenen HCPs nahmen 141 an der Befragung teil (Rücklaufquote 61,8%). Während des Erhebungszeitraums (Anfang September–Anfang Dezember 2020) wurden 691 Patient*innen zur Teilnahme an der Studie eingeladen. Davon gaben 273 (39,5%) ihr schriftliches Einverständnis und 226 füllten einen Fragebogen am Ende ihres Krankenhausaufenthalts aus (32,7%). Die Ergebnisse der Analyse liegen zum Kongress vor.

Diskussion: Die Ergebnisse der Studie werden zu Ergebnissen nationaler und internationaler Forschung, die dieselben Messinstrumente eingesetzt haben, in Beziehung gesetzt. Es können Annahmen darüber getroffen werden, inwieweit Unterschiede in der Bewertung der OGK und der gesundheitskompetenzsensitiven Kommunikation zwischen Abteilungen, Professionen sowie Patient*innengruppen innerhalb derselben Organisation bestehen.

Praktische Implikationen: Die Ergebnisse können Hinweise darauf geben, was bei der Erfassung von OGK in zukünftigen Studien berücksichtigt werden sollte und inwieweit Organisationen für alle HCPs und Patient*innen einer Organisation gesundheitskompetenzförderlich gestaltet werden können.

Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: Zum jetzigen Stand der Analyse nicht möglich.