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Achtsamkeitsinformierte Interventionen für Bewohner*innen in Pflegeeinrichtungen
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Veröffentlicht: | 27. September 2021 |
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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Die Pflegeversicherung hat in Deutschland den gesetzlichen Auftrag, Maßnahmen für vollstationäre Pflegeeinrichtungen zu entwickeln und umzusetzen, mit denen Gesundheitsressourcen von Pflegebedürftigen gefördert werden können. Fördermaßnahmen zur Verbesserung psychosozialer Gesundheit und kognitiver Ressourcen in der stationären Langzeitversorgung sind wenig verbreitet. Es gibt erste Erprobungen von achtsamkeitsbasierten Verfahren.
Fragestellung und Zielsetzung: Im Rahmen dieser Studie wird untersucht, welchen Beitrag Maßnahmen der Mind-Body-Medizin (achtsamkeitsinformiert) hinsichtlich psychosozialer Gesundheit und kognitiver Ressourcen bei pflegebedürftigen Menschen in der stationären Langzeitversorgung leisten können.
Folgende Forschungsfragen werden bearbeitet:
- 1.
- Welche Voraussetzungen sowie förderliche und hinderliche Faktoren für die Umsetzung von achtsamkeitsinformierten Interventionen in stationären Pflegeeinrichtungen lassen sich identifizieren?
- 2.
- Welches Format ist für die Zielgruppe geeignet – Gruppenangebot oder aufsuchende Einzelintervention (unterstützt durch eine App)?
- 3.
- Inwieweit kann eine achtsamkeitsinformierte Intervention die psychosoziale Gesundheit und kognitiven Ressourcen älterer Menschen in der stationären Langzeitversorgung fördern?
Methode: Um die Forschungsfragen zu beantworten, ist eine multizentrische, randomisierte kontrollierte Pilotstudie mit drei Untersuchungsgruppen (1. angeleiteter Gruppenkurs, 2. App-unterstützte Übungsanleitung zur Einzelanwendung, 3. Kontrollgruppe) in vier vollstationären Pflegeeinrichtungen geplant. In jeder Pflegeeinrichtung werden 30 Bewohner*innen rekrutiert – je 10 Bewohner*innen pro Gruppe. Die Randomisierung erfolgt nach der Einwilligung der Studienteilnehmenden. Insgesamt werden somit mindestens 120 Bewohner*innen aus vier Pflegeeinrichtungen in die Studie eingeschlossen.
Die Datenerhebung anhand eines Fragebogens erfolgt zu den Zeitpunkten t0 (vor Interventionsbeginn), t1 (nach Interventionszeitraum) und t2 (3 Monate nach Interventionszeitraum). Outcomeparameter sind: Achtsamkeit (KIMS-D), psychisches Wohlbefinden (WHO-5), Depression (GDS-8), kognitive Leistungsfähigkeit (MMST). Zudem werden Stresswarnsignale und die Medikation erfasst.
Qualitative Forschungsdaten werden in einer Fokusgruppe (alle beteiligten Akteure) sowie in leitfadengestützten Einzelinterviews (Personen, die die Implementierung in der Einrichtung begleitet haben) erhoben. Zudem wird eine Prozessevaluation durchgeführt.
Die entwickelten Übungen sind einem multimodalen Stressbewältigungsprogramm (Mind- Body-Medizin, „Gesund im Stress“) entnommen und wurden an die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst (partizipative Interventionsentwicklung). In der App werden die Übungen anhand von Videos angeleitet. Die App-unterstützte Intervention wird von Betreuungspersonen, die zuvor geschult werden, begleitet. Der Gruppenkurs wird von Trainer*innen, die in dem Stressbewältigungskurs ausgebildet sind, in den teilnehmenden Einrichtungen angeleitet.