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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Digitale Plattformen und Portale für die Bewertung von Produkten und Services sind seit der Jahrtausendwende in vielen gesellschaftlichen Bereichen entstanden. Auch für Ärzte gibt es weltweit Bewertungsportale. Bisherige Studien zeigen, dass die Nutzung von Ärztebewertungsportalen stetig zunimmt und dass sie zum einen auf Ihre Nutzer einen Einfluss bei der Arztwahl haben und zum anderen Informationen über die von den Patienten wahrgenommene Qualität der Versorgung liefern können.

Fragestellung und Zielsetzung: Untersuchung der Nutzung und des Inhalts von Ärztebewertungsportalen in drei Ländern (USA, China, Deutschland) mit grundsätzlich verschiedenen Gesundheitssystemen. Untersucht werden die Anzahl und Häufigkeit von Bewertungen, Zufriedenheit mit den Leistungserbringern sowie Bewertungsinhalte im Kontext der jeweiligen Gesundheitssysteme.

Methode oder Hypothese: Im Januar 2021 wurden die Datenbanken Pubmed und Ebsco zu Publikationen in Verbindung mit Ärztebewertungsportalen durchsucht. Studien wurden inkludiert, wenn diese den Fokus Ärztebewertungsportale hatten und eine Veröffentlichung in einem Peer-Reviewed Journal stattfand.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 53 relevante Studien bei der Literaturrecherche gefunden. Die Ergebnisse des Scoping Reviews zeigen, dass sowohl die Bekanntheit als auch die Nutzung von Ärztebewertungsportalen zunimmt. Die Bewertung der Leistungserbringer ist generell in allen drei Ländern überwiegend positiv. Für Patienten sind neben der Behandlung selbst als sektor- und fachbereichsübergreifende Faktoren vor allem die Freundlichkeit des Leistungserbringers, aber auch die Kontaktzeit zwischen Arzt und Patient sowie die Wartezeit von Bedeutung. Es zeigt sich, dass die Social-Media-Aktivität der Leistungserbringer zu einer Erhöhung der Anzahl der Bewertungen in den USA und China erhöht. Für Deutschland konnte hier eine Forschungslücke identifiziert werden.

Diskussion: In einer zunehmend digitalen Gesellschaft nimmt die Bedeutung von Ärztebewertungsportalen weiter zu. Der internationale Vergleich zeigt, dass trotz grundlegender Unterschiede zwischen Gesundheitssystemen und Versorgungsangeboten Patienten in ihren Bewertungen einen insgesamt hohen Grad der Zufriedenheit mit ihren ärztlichen Leistungserbringern zum Ausdruck bringen.

Praktische Implikationen: Da für Patienten die Kontaktzeit mit dem Arzt sowie die wahrgenommene Freundlichkeit und Vermeidung von Wartezeit in den verschiedenen Gesundheitssystemen gleichermaßen wesentlich zur Zufriedenheit beitragen, sollten Leistungserbringer durch gute Organisation die Voraussetzungen dafür schaffen, diese Aspekte angemessen zu berücksichtigen. Eine Möglichkeit, in der digitalen Welt mehr Aufmerksamkeit und damit (positive) Bewertungen zu generieren, kann durch Erhöhung der Social–Media-Aktivitäten erschlossen werden.

Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: Auch wenn Patienten auf Ärztebewertungsportalen grundsätzlich mit ihre Leistungserbringern zufrieden sind, können die Bewertungen wertvolle Hinweise für eine kontinuierliche Verbesserung der Qualität geben.