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Auswirkungen der elektronischen Patientenakte auf die interprofessionelle Zusammenarbeit in Krankenhäusern
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Veröffentlicht: | 27. September 2021 |
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Hintergrund und Stand internationaler Forschung: Die elektronische Patientenakte (EPA) ist ein zentraler Bestandteil der Digitalisierung des Gesundheitswesens und stellt alle Beteiligten, darunter auch die Krankenhäuser, vor diverse Herausforderungen. Zu den förderlichen und hinderlichen Faktoren der EPA-Einführung in Krankenhäusern wurden bereits viele Untersuchungen durchgeführt und Reviews erstellt. Eine bislang untergeordnete Rolle in der Literatur nimmt dabei die Frage nach den Auswirkungen der elektronischen Patientenakte auf die interprofessionelle Zusammenarbeit in Krankenhäusern ein.
Fragestellung und Zielsetzung: Das vorliegende Review geht der Frage nach, welche Auswirkungen die EPA auf die interprofessionelle Zusammenarbeit in Krankenhäusern hat und unter welchen Bedingungen diese nach Einführung der EPA erhalten bzw. aufgewertet werden kann.
Methode: Die Recherche erfolgte auf neun elektronischen Datenbanken und weiterführend in den Literaturlisten der bis dahin eingeschlossenen Artikel. Eingeschlossen wurden Studien, welche primär interprofessionelle Zusammenarbeit im Krankenhaus im Zusammenhang mit der elektronischen Patientenakte behandeln. Berücksichtigung fanden alle Quellen in englischer und deutscher Sprache. Der Finale Einschluss erfolgte nach einem mehrstufigen Prozess bestehend aus der Entfernung von Duplikaten, Titel- und Abstract-Durchsicht und Volltext-Durchsicht.
Ergebnisse: Von insgesamt 1.346 potenziell relevanten Treffern wurden 12 Artikel in das vorliegende Review eingeschlossen. Die Artikel stammen aus den Vereinigten Staaten (N=7), Kanada, Großbritannien, Finnland, Frankreich und Deutschland (jeweils N=1). Mit Ausnahme einer Studie verwendeten alle eingeschlossenen Studien qualitative Forschungsdesigns.
Diskussion: Die Einführung der EPA in Krankenhäusern geht nach aktuellem Forschungsstand zunächst mit Beeinträchtigungen der interprofessionellen Zusammenarbeit und Kommunikation einher. Dabei werden folgende Faktoren wiederkehrend benannt:
- 1.
- eine Reduktion der persönlichen bzw. synchronen Kommunikation,
- 2.
- ein Missverhältnis zwischen standardisierter und flexibler sowie
- 3.
- ein Missverhältnis zwischen der Menge bzw. Komplexität und der Handhabbarkeit der verfügbaren Patientendaten,
- 4.
- die Unsicherheit darüber, ob andere Beteiligte über die eigens getätigten Eintragungen rechtzeitig im Bilde sind und nicht zuletzt
- 5.
- Probleme mit der Technik und damit einhergehend Beeinträchtigungen der ständigen Verfügbarkeit der Patientenakten.
Praktische Implikationen: Die genannten Herausforderungen hinsichtlich interprofessioneller Zusammenarbeit, vor denen Krankenhäuser bei der Einführung der EPA stehen, lassen sich nur in Kombination aus bestimmten Interventionen und Anpassungen auf technischer sowie organisatorischer Ebene lösen.
Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: Neben den technischen Voraussetzungen bedingt eine erfolgreiche Einführung der EPA in Krankenhäusern vor allem auch Investitionen in organisationsspezifische Forschungen und Interventionen.