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Die ambulant-stationäre Zusammenarbeit aus Sicht von Hausärzt*innen in der Kölner Metropolregion
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Veröffentlicht: | 27. September 2021 |
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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Die Relevanz der ambulant-stationären Zusammenarbeit lässt sich besonders durch eine verbesserte Kontinuität der Versorgung und ein Steigerung der Versorgungsqualität begründen [1]. Trotzdem sind Hausärzt*innen, die eine zentrale Rolle in der ambulanten Versorgung einnehmen, mit der Zusammenarbeit unzufrieden [2].
Fragestellung und Zielsetzung: Wie wird die ambulant-stationäre Zusammenarbeit aus Sicht der Hausärzt*innen in der Kölner Metropolregion eingeschätzt?
Methode oder Hypothese: Basierend auf der postalischen Befragung von Hausärzt*innen in der Kölner Metropolregion (N=1936, Antwortrate: 20%) soll erfasst werden, wie die ambulant-stationäre Zusammenarbeit erlebt wird. Datenanalyse: Stata 16.
Ergebnisse: Der oft fehlende Einbezug (52,8% der Hausärzt*innen stimmen überhaupt nicht zu, in die stationäre Behandlung einbezogen zu werden) und der reduzierte Einfluss der Hausärzt*innen in der stationären Behandlung (58,3% der Teilnehmenden stimmen überhaupt nicht zu, die stationäre Behandlung beeinflussen zu können) werden als besonders negativ erlebt. Außerdem geben die Hausärzt*innen an, dass es lange telefonische Wartezeiten gibt, um mit den verantwortlichen Klinikärzt*innen sprechen zu können (46,2% stimmen dem eher zu, 27,4% stimmen zu). Als besonders positiv wird die inhaltliche Qualität des ausführlichen Arztbriefes bei Krankenhausentlassung empfunden (61,1% stimmen der Aussage eher zu). Es zeigt sich eine statistisch signifikante Korrelation der Zufriedenheit mit der ambulant-stationären Zusammenarbeit von Hausärzt*innen und der empfundenen Steigerung von Patientenzufriedenheit durch Verlagerung von Leistungen in ambulanten Sektor (Spearman's rho = 0,11; p= 0,03).
Diskussion: Es zeigen sich besonders im Einbezug, der Einflussnahme und in der Erreichbarkeit der Klinikärzt*innen Verbesserungspotentiale.
Praktische Implikationen: Die Schnittstellenproblematik zwischen Hausarztpraxen und der stationären Versorgung sollte im Sinne der Versorgungsqualität verbessert werden. Ein Ansatzpunkt zur Verbesserung der ambulant-stationären Zusammenarbeit aus Sicht von Hausärzt*innen könnte eine Verbesserung der Kommunikation zwischen ambulanter Praxis und Krankenhaus sein.
Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: Schaffung von besseren Kommunikationswegen und Austauschmöglichkeiten zwischen ambulanter und stationärer Versorgung
Literatur
- 1.
- Schang L, Sundmacher L, Grill E. Neue Formen der Zusammenarbeit im ambulanten und stationären Sektor: ein innovatives Förderkonzept. Gesundheitswesen. 2020 Jun;82(6):514-9. DOI: 10.1055/a-0829-6465
- 2.
- Lang C, Gottschall M, Sauer M, Köberlein-Neu J, Bergmann A, Voigt K. „Da kann man sich ja totklingeln, geht ja keiner ran“ – Schnittstellenprobleme zwischen stationärer, hausärztlicher und ambulant-fachspezialisierter Patientenversorgung aus Sicht Dresdner Hausärzte. Gesundheitswesen. 2019 Oct;81(10):822-30. DOI: 10.1055/a-0664-0470