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19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

30.09. - 01.10.2020, digital

Aufbau eines internetbasierten Wegweisers zu Versorgungsstrukturen für ältere Menschen in einem Modelllandkreis

Meeting Abstract

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  • Leonie Hugo - Ansbach, Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach, Ansbach, Deutschland
  • Dunja Zöller - Ansbach, Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach, Ansbach, Deutschland

19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 30.09.-01.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dkvf444

doi: 10.3205/20dkvf444, urn:nbn:de:0183-20dkvf4440

Veröffentlicht: 25. September 2020

© 2020 Hugo et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Im Modelllandkreis schreitet der demografische Wandel voran. Eine hohe Zahl Pflegebedürftiger steht einer geringen Anzahl pflegender Angehöriger gegenüber. Es besteht dringender Handlungsbedarf. Digitale Medien können unterstützen. Relevante Informationen müssen aber aus einer Vielzahl von Webseiten zusammengesucht werden. Verschiedene Beratungsstellen unterstützen dabei. Die Beratung nimmt jedoch viel Zeit in Anspruch und führt zu keinem einheitlichen Informationsstand.

Fragestellung und Zielsetzung: Das Projekt beschäftigt sich mit der Frage, wie ältere Menschen und pflegende Angehörige passende Informationen und Dienstleistungsanbieter im Gesundheits- und Sozialbereich des Landkreises finden können.

Methode oder Hypothese: Das Internetportal bietet Unterstützung bei der Suche nach passenden Versorgungs- und Beratungsmöglichkeiten. Der Nutzer kann problemorientiert suchen (Freitextsuche, Schnellsuche mittels Kategoriensystem oder Suchassistenten). Fallbeispiele der Geriatrie und Ratgeber ergänzen das Angebot. In der Entwicklung des Portals wurden quantitative (Online-Befragung, Google Analytics, Fragebogen) und qualitative Methoden (Cardsorting, Anbieter-Expertenbefragung) angewendet, um Sichtweisen der Zielgruppen zu ermitteln. So wurden Anbietern ein Entwurf einer Datenmaske zur Diskussion vorgelegt. Ältere Nutzer wurden zur Strukturierung der Gesundheitsleistungen befragt.

Ergebnisse: Die verschiedenen Erhebungen zeigten, dass Inhalte zur Organisation des Lebens zu Hause im Alter, Pflege und Finanzierung besonders relevant sind. Anbieter möchten die Möglichkeit besitzen für verschiedene Dienstleistungen unterschiedliche Profile zu erstellen und ihre Leistung unterschiedlichen Kategorien zuzuordnen. Das Kategoriensystem sollte weiter durch ältere Nutzer überprüft werden.

Diskussion: Die Ergebnisse sind aufgrund niedriger Teilnehmerzahlen nicht verallgemeinerbar. Es konnten dennoch Verbesserung abgeleitet werden. Für spezielle Einrichtungen wie stationäre Pflegeheime wurden separate Datenmasken angelegt. Oberkategorien wurden als Rückmeldung der Älteren teilweise umbenannt, einige Unterkategorien neuen Oberkategorien zugeordnet. Neben technischen Verbesserungen müssen Inhalte aufgrund hoher Absprungraten überprüft werden müssen.Um noch weitere Schwachstellen zu identifizieren werden zukünftig Usability-Tests eingesetzt. So können gezielt Seiten mit hohen Absprungraten untersucht werden.

Praktische Implikationen: Der Einsatz in der Beratung, z.B. bei Sozialdiensten von Kliniken ist geplant. Zum Ende des Projektes soll ein Handlungsleitfaden für die Umsetzung in anderen Kommunen enstehen.


Literatur

1.
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Roch S. Der Mixed-Methods-Ansatz. In: Winkel J, Fichten W, Großmann K, Hrsg. Forschendes Lernen an der Europa-Universität Flensburg – Erhebungsmethoden. Flensburg: Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung Europa-Universität Flensburg; 2017. S. 95-110.