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19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

30.09. - 01.10.2020, digital

Die Prävalenz von Zahnstellungsanomalien in Deutschland erheben – Hintergrund und Design des kieferorthopädischen Moduls der Sechsten Deutschen Mundgesundheitsstudie

Meeting Abstract

  • Nicolas Frenzel Baudisch - Institut der Deutschen Zahnärzte, Köln
  • Kathrin Kuhr - Institut der Deutschen Zahnärzte, Köln
  • Christian Kirschneck - Universitätsklinikum Regensburg, Poliklinik für Kieferorthopädie, Regensburg
  • A. Rainer Jordan - Institut der Deutschen Zahnärzte, Köln

19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 30.09.-01.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dkvf441

doi: 10.3205/20dkvf441, urn:nbn:de:0183-20dkvf4410

Veröffentlicht: 25. September 2020

© 2020 Frenzel Baudisch et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: 1989 erhob die Erste Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS I) oralepidemiologische Prävalenzen zu Zahn- und Kieferfehlstellungen bei Kindern aus Westdeutschland. Seitdem gab es keine weiteren bundesweiten Erhebungen mit kieferorthopädischer Fragestellung. Derzeit laufen die Vorbereitungen zur Sechsten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS 6), die wieder ein kieferorthopädisches Modul (KFO-Modul) vorsieht.

Fragestellung und Zielsetzung: Das KFO-Modul der DMS 6 hat zum Ziel, das Wissen über kieferorthopädische Behandlungsbedarfe in Deutschland zu aktualisieren, damit auch die vielfältigen demographischen Veränderungen der bundesdeutschen Bevölkerung aus den letzten dreißig Jahren berücksichtigt werden.

Methode oder Hypothese: Das längsschnittlich angelegte KFO-Modul sieht je eine Welle in den Jahren 2021 und 2030 vor. In der ersten Welle sollen die Prävalenzen von Zahn- und Kieferfehlstellungen bei 8- und 9-jährigen Kindern in Deutschland geschätzt werden. Dazu wird eine disproportional geschichtete Zufallsstichprobe aus 16 kommunalen Einwohnermeldeämtern gezogen (je eins pro Bundesland). Die Datenerfassung erfolgt über einen intraoralen Scan, eine zahnmedizinische Untersuchung sowie eine schriftliche Befragung. Das in Deutschland gebräuchliche System der Kieferorthopädischen Indikationsgruppen (KIG-System) dient als primärer Ergebnis-Index. Daneben finden auch der Index of Complexity Outcome and Need (ICON) sowie der Index of Orthodontic Treatment Need (IOTN) Anwendung. Neben kieferorthopädischen werden auch weitere zahnmedizinische und sozialwissenschaftliche Daten erhoben. Auf diese Weise können die Ergebnisse unterschiedlich stratifiziert sowie Schutz- und Risikofaktoren untersucht werden. Die Deutsche Gesellschaft für Kieferorthopädie (DGKFO) finanziert das KFO-Modul der DMS 6.

Ergebnisse: Die Datenerhebung ist für das erste Quartal 2021 geplant, die Ergebnisveröffentlichung für Ende 2021.

Diskussion: Die Datenlage zur kieferorthopädischen Versorgung ist in jüngerer Vergangenheit mehrfach kritisiert worden.

Praktische Implikationen: Die Ergebnisse sollen in erster Linie hinsichtlich der kieferorthopädischen Versorgungsnotwendigkeit in Deutschland Transparenz schaffen.