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19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

30.09. - 01.10.2020, digital

Verbesserung der Gesundheitsversorgung in der pädiatrischen Palliativversorgung durch Digitalisierung im partizipativen Entwicklungs- und Forschungsprojekt ELSA-PP zur Entwicklung eines elektronischen sektorenübergreifenden Aktensystems

Meeting Abstract

  • Theresa Sophie Busse - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Lehrstuhl Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland
  • Sven Kernebeck - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Lehrstuhl Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland
  • Dorothee Meyer - Vestische Kinder- und Jugendklinik, PedScience Vestische Forschungs gGmbH, Datteln, Deutschland
  • Larissa Dreier - Vestische Kinder- und Jugendklinik, PedScience Vestische Forschungs gGmbH, Datteln, Deutschland
  • Grazyna Goletz - Vestische Kinder- und Jugendklinik, PedScience Vestische Forschungs gGmbH, Datteln, Deutschland
  • Daniel Zenz - Smart-Q Softwaresysteme GmbH, Bochum, Deutschland
  • Jan Ehlers - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Lehrstuhl Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland
  • Julia Wager - Vestische Kinder- und Jugendklinik, PedScience Vestische Forschungs gGmbH, Datteln, Deutschland
  • Boris Zernikow - Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln – Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Kinderschmerztherapie und Pädiatrische Palliativmedizin, Datteln, Deutschland

19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 30.09.-01.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dkvf435

doi: 10.3205/20dkvf435, urn:nbn:de:0183-20dkvf4350

Veröffentlicht: 25. September 2020

© 2020 Busse et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Lebenslimitiert erkrankte Kinder und Jugendliche benötigen oft jahrelange pädiatrische Palliativversorgung (PPV), die durch häufige Sektorenwechsel gekennzeichnet ist [1]. Bislang erfolgt die interprofessionelle, sektorenübergreifende Kommunikation zumeist analog und ist dadurch verzögert und fehleranfällig. Durch die Anwendung elektronischer Patient*innen- (EPA) und Fallakten (EFA) können diese Prozesse unterstützt werden. Nutzer*innenorientierte etablierte EPA und EFA für die PPV liegen in Deutschland bislang nicht vor.

Fragestellung und Zielsetzung: Projektziel ist die nutzer*innenorientierte Adaption einer vorhandenen EPA an das stationäre (sEPA) und ambulante (aEPA) Setting der PPV. Durch die Berücksichtigung der Nutzer*innenperspektive soll die Akzeptanz der EPA erhöht werden [2]. Zudem wird eine professions- und sektorenübergreifende, bidirektionale EFA entwickelt und evaluiert.

Methode oder Hypothese: Im Rahmen der Entwicklung der EPA erfolgt eine nutzer*innenorientierte Bedarfsanalyse, die Dokumentenanalysen, Nutzer*innenbeobachtungen, intradisziplinären Fokusgruppeninterviews (FG), interdisziplinären Gruppendiskussionen (GD) im World-Café-Format sowie eine Abschlussdiskussion (AD) umfasst. Die Inhalte der Erhebungen werden digital aufgenommen, transkribiert und qualitativ ausgewertet. Anforderungen werden in SCRUM Logik festgehalten und je Erhebungsschritt spezifiziert und ergänzt. Die Programmierung von Softwareansichten erfolgt in Arbeitspaketen (Sprints). Die Evaluation der Software erfolgt iterativ im Rahmen von Walk-through-Beobachtungen. Die Entwicklung der EFA erfolgt nach dem gleichen methodischen Vorgehen.

Ergebnisse: Im Rahmen des Projektes werden eine sEPA, eine aEPA und eine EFA entwickelt und evaluiert. Das Vorgehen kann als Modell für andere Entwickler*innen dienen.

Diskussion: Das Projektvorhaben bezieht Nutzer*innen aktiv in die Entwicklung ein. Hürden können hierbei die zeitlichen Ressourcen der Praktiker*innen sowie ihre teilweise geringe Vorerfahrung mit elektronischen Aktensystemen sein.

Praktische Implikationen: Die Implementierung digitaler Infrastrukturen im Gesundheitswesen gelingt noch immer schleppend. Ein Grund hierfür kann sein, dass die Nutzer*innen nicht in die Entwicklung einbezogen werden. Daher soll Benutzer*innenfreundlichkeit bei der Optimierung und Entwicklung einer EPA und EFA im Fokus stehen.


Literatur

1.
Fraser LK, Lidstone V, Miller M, Aldridge J, Norman P, McKinney PA, Parslow RC. Patterns of diagnoses among children and young adults with life-limiting conditions: A secondary analysis of a national dataset. Palliat Med. 2014 Jun;28(6):513-520. DOI: 10.1177/0269216314528743 Externer Link
2.
Ross J, Stevenson F, Lau R, Murray E. Factors that influence the implementation of e-health: a systematic review of systematic reviews (an update). Implement Sci. 2016 Oct;11(1):146. DOI: 10.1186/s13012-016-0510-7 Externer Link