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Versorgung von Krebspatient*innen mit geistiger Behinderung und/oder psychischer Erkrankung
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Veröffentlicht: | 25. September 2020 |
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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Sowohl die Lebenserwartung von Menschen mit Behinderung als auch die Prävalenz von Krebserkrankungen in dieser Bevölkerungsgruppe steigt stetig an.
Fragestellung und Zielsetzung: In dem Projekt CANDY (CAre appropriate to the Needs of breast cancer patients with DisabilitY) wurde untersucht, welche Barrieren, kommunikativen Schwierigkeiten und Informationsbedarfe Brustkrebspatientinnen mit unterschiedlichen Behinderungsformen erfahren.
Methode oder Hypothese: Mittels qualitativer Verfahren wurden Versorgungsunterschiede zwischen den verschiedenen Behinderungsarten ermittelt. Es wurden 23 Interviews mit Brustkrebspatient*innen, die eine Behinderung aufwiesen, durchgeführt. Die Auswertung erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse.
Ergebnisse: Es nahmen 23 Patient*innen teil, bei denen körperliche Behinderungen/chronische Erkrankungen, Sinnesbehinderungen, psychische Erkrankungen und geistige Behinderungen vorlagen. Ergebnisse der CANDY-Studie zeigen, dass es Unterschiede in den Themen Kommunikation, Barrieren und Bedarfe zwischen Patient*innen mit psychischer Erkrankung/geistiger Behinderung und Patient*innen mit körperliche Behinderung/chronischer Erkrankung gibt. Patient*innen mit psychischer Erkrankung oder geistiger Behinderung sind bei der Versorgung ihrer Krebserkrankung auf Unterstützung (insbesondere von Angehörigen) angewiesen um sich im Gesundheitssystem zurechtzufinden. Berichtet werden Schwierigkeiten in der Früherkennung und von starker psychischer Belastung durch die Krebserkrankung. Auch die finanzielle Belastung war aufgrund der Vorerkrankung erhöht.
Praktische Implikationen: Aufbauend auf den Ergebnissen von CANDY soll die Gesundheitskompetenz von Krebspatient*innen mit psychischer Erkrankung und/oder geistiger Behinderung verbessert werden. In einem Folgeprojekt soll die Perspektive der Versorgenden im Fokus stehen. Das Folgeprojekt möchte so wichtige Ergebnisse im Zusammenhang mit der Versorgung von Brustkrebspatient*innen mit Behinderung liefern.