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Der PostStroke-Manager: Untersuchung der Machbarkeit eines kombinierten Schlaganfallnachsorge-Konzeptes aus digitaler Unterstützung und Schlaganfall-Lotsenbetreuung mithilfe von Patient-reported Outcomes
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Veröffentlicht: | 25. September 2020 |
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Hintergrund und Stand der Forschung: Als Pilotprojekt zur Verbesserung der strukturierten Schlaganfallnachsorge konzipieren Mediziner und Informatiker den „PostStroke-Manager“ als ein digitales Unterstützungssystem, das gepaart mit der regionalen Implementierung eines Schlaganfall-Lotsenprogramms im Sinne des Case and Care Managements zum Einsatz kommt. Neben der interdisziplinären Verknüpfung aller Nachsorge-Akteure und der Bereitstellung eines patientenzentrierten Informationsportals steht die Erhebung einer Vielzahl von Patient-reported Outcomes zu Screening- und Evaluationszwecken im Mittelpunkt des Systems.
Fragestellung und Zielsetzung: In einer Machbarkeitsstudie werden 90 Patienten mit Hirninfarkt, Hirnblutung oder transitorisch-ischämischer Attacke für ein Jahr beobachtet. Untersucht werden dabei einerseits die subjektiv erlebte Unterstützung durch das digitale System bzw. die Lotsenbetreuung und andererseits Spezifika der Sekundärprophylaxe sowie das Auftreten sekundärer Erkrankungen.
Methode: Alle an der Studie teilnehmenden Patienten werden mit mobiler Sensorik und einem Tablet ausgestattet, das eine im Rahmen des Projektes entwickelte App enthält. Dies erlaubt die unkomplizierte und engmaschige Erhebung von kardiovaskulären und psychometrischen Parametern. Zudem ergibt sich durch die mögliche Echtzeitdatenanalyse die Option einer beschleunigten Rückmeldung an Patienten und Akteure der Schlaganfallnachsorge. Neben körperlichen Variablen stehen die Themen Angst und Depression, Lebensqualität, Adhärenz, Patient Empowerment sowie Neuropsychologie im Mittelpunkt der Untersuchungen. Um eine regelmäßige Fremdbeurteilung in der Verlaufsbeobachtung sicherzustellen, sind strukturierte Hausbesuche und Studienvisiten vorgesehen.
Ergebnisse: Die Vielfalt der erhobenen Parameter ermöglicht eine multidimensionale Beschreibung des Gesundheitszustandes teilnehmender Patienten. Abgesehen von der Einteilung nach Diagnosegruppen, die in der Studie vorgegeben sind, ergeben sich durch psychometrische Ergebnisse, kardiovaskuläre Funktionsparameter und Nutzungsanalysen weitere Auswertungscluster.
Diskussion: Durch die Befragung via App können Menge und Diversität der erhobenen Daten erheblich gesteigert werden, was die Betrachtung des Zusammenhangs unterschiedlicher Dimensionen des Gesundheitszustandes von Patienten ermöglicht. Die Charakterisierung einzelner Patientengruppen in Clustern erlaubt zudem die Identifikation von Patienten, die von der angebotenen Nachsorgestruktur besonders profitieren.
Praktische Implikationen: E-health-basierte Versorgungslösungen bieten vielversprechende Möglichkeiten hinsichtlich einer kosteneffizienten, flächendeckenden und sektorenübergreifenden Unterstützung von Patienten mit chronischen Erkrankungen, zu denen der Schlaganfall gehört. Aus der Perspektive der Versorgungsforschung ergeben sich neue Möglichkeiten der dynamischen Datenerhebung, bei denen sowohl Umfang als auch Qualität von Patient-reported Outcomes verbessert werden können. Dabei erscheinen vor allem die Alltagsnähe und Reduktion von Barrieren bzw. sozialer Erwünschtheit bei der Bearbeitung relevant.