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Hintergrund: International zeigen derzeit mehr als 700 randomisierte, kontrollierte Studien (RCT´s) signifikant positive Effekte von körperlicher Aktivität für onkologische Patienten [1]. Trotz dieser umfangreichen Evidenz bestehen im nationalen und internationalen Kontext keine einheitlichen Versorgungsstrukturen, welche Patienten den Zugang zu qualifizierten Bewegungsangeboten ermöglichen. Das Netzwerk OnkoAktiv (OA) verfolgt in Deutschland erstmalig das Ziel, interdisziplinäre Netzwerkstrukturen aufzubauen, welche schnittstellen- und therapiephasenübergreifende Bewegungsangebote auf „commmunity level“ ermöglichen. Weitere, ähnliche Initiativen konnten bereits in den USA [2] und Kanada [3] etabliert werden.

Fragestellung: Kann das Netzwerk OA, als neue Versorgungsstruktur, einen flächendeckenden und wohnortnahen Zugang zu Bewegungsangeboten ermöglichen und dadurch weitreichend, positive Effekte durch körperliche Aktivität für onkologische Patienten erzielen?

Methode: Die Evaluation des Netzwerk OA sieht einen Mixed- Methods- Ansatz vor und wird auf vier Ebenen (E1- E4) umgesetzt. Formativ werden auf Patientenebene (E1) 160-200 Patienten während ihres Trainings in einer OA Trainingsinstitution, in einer prospektiven, einarmigen Längsschnittbefragung, zu drei Messzeitpunkten (T0: Trainingsstart, T1:12 Wochen, T2: 6 Monate) quantitativ zu Qualitätsparametern ihres Trainings, Patientenzufriedenheit, Lebensqualität und Nebenwirkungen ihrer Therapie befragt. Auf Institutionsebene der Trainingszentren (E2) werden einzelne Patiententrainings durch eine partizipative Beobachtung begleitet und mit semistrukturierten, qualitativen Trainerinterviews ergänzt. Regionale OA Zentren (E3) werden zu Umsetzungsproblematiken des Versorgungsansatzes semistrukturiert per Telefon interviewt. Summativ werden die Ergebnisse auf Koordinationsebene (E4) zusammengeführt, Ergebnisse und Entwicklungen über Netzwerkkarten dargestellt und in eine Balanced Scorecard zum Übertrag in die Versorgung überführt.

Erwartungen: Dies ist die erstmalige Evaluation für onkologische Bewegungsangebote in Deutschland, welche die Translation neuster Erkenntnisse in die Fläche fördern soll.

Praktische Implikationen: Das Modellprojekt „Netzwerk OnkoAktiv in der Region Rhein- Neckar“ hat sich bereits in weiteren Metropolregionen Deutschlands (Frankfurt/Main, Mainz, Coburg, Hamburg, Kiel, Potsdam) etabliert, wird stetig erweitert und kann im nationalen, sowie internationalen Kontext eine Vorbildwirkung übernehmen.