gms | German Medical Science

19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

30.09. - 01.10.2020, digital

Die Wirkung von Gesundheitsinformationen bezüglich der Risiken von Benzodiazepinen und Z-Substanzen auf Gesundheitsverhalten – Ein systematisches Review

Meeting Abstract

  • Johanna Heeg - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Hamburg, Deutschland
  • Christina Lindemann - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg, Hamburg, Deutschland
  • Uwe Verthein - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg, Hamburg, Deutschland
  • Jörg Dirmaier - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Hamburg, Deutschland
  • Martin Härter - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Hamburg, Deutschland

19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 30.09.-01.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dkvf315

doi: 10.3205/20dkvf315, urn:nbn:de:0183-20dkvf3150

Veröffentlicht: 25. September 2020

© 2020 Heeg et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Die S3-Leitlinie „Nicht-erholsamer Schlaf/Schlafstörungen“ empfiehlt, dass Benzodiazepine und Z-Substanzen nicht über zwei Monate eingenommen werden. Es besteht die Gefahr einer Toleranzentwicklung, mit kognitiven und psychomotorischen Folgen sowie einer Missbrauchs- und Abhängigkeitsentwicklung. In Deutschland sind schätzungsweise 1,4 – 1,9 Mio. Menschen medikamentenabhängig, davon 1,2-1,5 Mio. von Benzodiazepinen und Z-Substanzen [1]. Ein Ansatz zur Reduktion dieser Zahlen ist die Aufklärung von Betroffenen mithilfe evidenzbasierter Gesundheitsinformationen. Im BMG-geförderten Projekt „EDER-MIA – Entwicklung, Dissemination und Evaluation von Gesundheitsinformationen zur Reduktion von Missbrauch und Abhängigkeit von Schlaf- und Beruhigungsmitteln“ sollen entsprechende Gesundheitsinformationen zielgruppenspezifisch erstellt und verbreitet werden.

Fragestellung und Zielsetzung: Ein Teilziel des Projektes ist es, mithilfe eines systematischen Reviews zu untersuchen, welchen Effekt Studien bezüglich der Aufklärung von Nutzer*innen über die Risiken der Einnahme von Benzodiazepinen und/oder Z-Substanzen auf das Medikamenten-Einnahmeverhalten und z.B. die Motivation, dieses mit dem Arzt zu reflektieren, zeigen.

Methode oder Hypothese: Von Januar bis Ende April 2020 führten die Autor*innen hierzu eine systematische Literaturrecherche in den elektronischen Datenbanken Medline, Web of Science, CINAHL, Psyndex, PsychInfo und Embase durch. Zusätzlich wurde nach grauer Literatur in den Datenbanken Grey Literature und Deutscher Bildungsserver gesucht. Studien, welche die Effekte von Gesundheitsinformationen über Benzodiazepine/Z-Substanzen evaluieren wurden eingeschlossen. Studien werden entsprechend des PRISMA-Vorgehens [2] ausgewählt sowie der Reviewprozess entsprechend dokumentiert. Zur Sicherung der wissenschaftlichen Transparenz erfolgte eine Prospero-Registrierung.

Ergebnisse: Es liegen aktuell noch keine Ergebnisse vor. Es ist geplant, dass bis September 2020 eine vergleichende Übersicht der ausgewählten Quellen und Effekte vorliegt.

Diskussion: Die zentralen Ergebnisse werden im Hinblick auf ihre Bedeutung für Gesundheitsinformationen zum Thema Benzodiazepine/Z-Substanzen diskutiert.

Praktische Implikationen: Implikationen aus den Ergebnissen für das Projekt, insbesondere die Frage, wie Gesundheitsinformationen sinnvoll eingesetzt werden können, um einen positiven Effekt auf Gesundheitsverhalten zu haben sowie die Entwicklung von Präventionsstrategien bezüglich der nicht leitliniengerechten Einnahme von Benzodiazepinen und/oder Z-Substanzen, werden dargestellt.


Literatur

1.
Glaeske G. Psychotrope und andere Arzneimittel mit Missbrauchs-und Abhängigkeitspotenzial. In: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Hrsg. DHS Jahrbuch Sucht 2018. Lengerich: Pabst; 2018. S. 85-104.
2.
Moher D, Liberati A, Tetzlaff J, Altman DG; PRISMA Group. Preferred reporting items for systematic reviews and meta-analyses: the PRISMA statement. Ann Intern Med. 2009 Aug;151(4):264-9. DOI: 10.7326/0003-4819-151-4-200908180-00135 Externer Link