gms | German Medical Science

19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

30.09. - 01.10.2020, digital

Partizipativ angelegte Implementierung eines Kommunikationskonzepts zur Verbesserung der professionellen Gesundheitskompetenz – die PIKoG-Studie

Meeting Abstract

  • Johanna Lubasch - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Department für Versorgungsforschung, Oldenburg, Deutschland
  • Mona Voigt-Barbarowicz - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Department für Versorgungsforschung, Oldenburg, Deutschland
  • Rudy Leon de Wilde - Pius-Hospital Oldenburg, Universitätsklinik für Gynäkologie, Oldenburg, Deutschland
  • Frank Griesinger - Pius-Hospital Oldenburg, Universitätsklinik für Innere Medizin — Onkologie, Oldenburg, Deutschland
  • Djordje Lazovic - Pius-Hospital Oldenburg, Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Oldenburg, Deutschland
  • Paloma Ocampo Villegas - Jacobs University Bremen, Department of Psychology & Methods, Bremen, Deutschland
  • Julia Roeper - Pius-Hospital Oldenburg, Universitätsklinik für Innere Medizin — Onkologie, Oldenburg, Deutschland
  • Daniela Salzmann - Pius-Hospital Oldenburg, Universitätsklinik für Viszeralchirurgie, Oldenburg, Deutschland
  • Gesine Seeber - Pius-Hospital Oldenburg, Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Oldenburg, Deutschland
  • Luz Angela Torres-de la Roche - Pius-Hospital Oldenburg, Universitätsklinik für Gynäkologie, Oldenburg, Deutschland
  • Dirk Weyhe - Pius-Hospital Oldenburg, Universitätsklinik für Viszeralchirurgie, Oldenburg, Deutschland
  • Sonia Lippke - Jacobs University Bremen, Department of Psychology & Methods, Bremen, Deutschland
  • Lena Ansmann - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Department für Versorgungsforschung, Oldenburg, Deutschland
  • Anna Levke Brütt - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Department für Versorgungsforschung, Oldenburg, Deutschland

19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 30.09.-01.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dkvf313

doi: 10.3205/20dkvf313, urn:nbn:de:0183-20dkvf3130

Veröffentlicht: 25. September 2020

© 2020 Lubasch et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Während eines Krankenhausaufenthalts haben Patient*innen wichtige gesundheitsrelevante Entscheidungen zu treffen. Sie müssen Informationen finden, verstehen, beurteilen und anwenden – also gesundheitskompetent agieren. Jeder zweiten Person in Deutschland wird jedoch eine problematische Gesundheitskompetenz zugeschrieben. Besonders im Krankenhaus ist es wichtig, Patient*innen mit geringer Gesundheitskompetenz zu unterstützen. Gesundheitsprofessionen mit einer hohen Kommunikationskompetenz sollten auf Patient*innen individuell eingehen und den Versorgungsprozess an deren Fähigkeiten und Fertigkeiten ausrichten können.

Fragestellung und Zielsetzung: Im PIKoG-Projekt sollen Schulungen sowie flankierende Maßnahmen partizipativ entwickelt und auf vier Kliniken eines Krankenhauses zugeschnitten, umgesetzt und evaluiert werden. Primäres Ziel ist die Verbesserung der organisationalen Gesundheitskompetenz. Zudem sollen die Kommunikationskompetenz von Mitarbeitenden sowie die Gesundheitskompetenz der Patient*innen verbessert werden.

Methode oder Hypothese: In einer partizipativen Entwicklungsphase werden Bedürfnisse, Barrieren und Unterstützungsfaktoren für eine gesundheitskompetenzsensitive Kommunikation im Krankenhausalltag in Fokusgruppen mit Mitarbeitenden und Patient*innen erhoben und inhaltsanalytisch ausgewertet. Darauf basierend werden in drei Workshops gemeinsam mit Mitarbeitenden aus Ärzteschaft, Pflege, Physiotherapie, Sozialdiensten, Qualitäts- und Bildungsmanagement Schulungsinhalte ausgewählt, Abläufe bestimmt sowie flankierende Maßnahmen entwickelt und die Intervention anschließend 12 Monate lang implementiert. Die Schulungen basieren auf Lerneinheiten, die im laufenden EU-Projekt IMPACCT (IMproving PAtient Centered Communication Competences) entwickelt und pilotiert werden. Zur Bekanntmachung von PIKoG unter allen Mitarbeitenden werden Projekttage durchgeführt und Multiplikatoren in den Kliniken etabliert.

Zur summativen Evaluation werden Längsschnitt-Befragungsdaten von Patient*innen einer Kontrollkohorte vor mit einer Interventionskohorte nach der Implementierung verglichen. Außerdem werden Befragungsdaten von Mitarbeitenden vor und nach der Intervention verglichen. Vergleichsanalysen werden mithilfe deskriptiver Statistik und multivariablen Regressionsanalysen unter Kontrolle möglicher Confounder durchgeführt. Zur formativen Evaluation werden die Mitarbeitenden in Fokusgruppen befragt, welche inhaltsanalytisch ausgewertet werden.

Ergebnisse: Erfolgte Schritte umfassen den Kooperationsaufbau durch vielzählige Treffen mit Verantwortlichen verschiedener Bereiche der teilnehmenden Kliniken, das Einholen des Ethikvotums, die Öffentlichkeitsarbeit im PIUS-Hospital sowie die Erstellung der Studienmaterialien.

Praktische Implikationen: Wenn sich die Intervention als erfolgreich erweist, ist es das Ziel, die Schulungen und eine Auswahl flankierender Maßnahmen anderen Krankenhäusern zur Verfügung zu stellen.