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19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

30.09. - 01.10.2020, digital

Digitale Bereitstellungen von Handlungsempfehlungen zur Aufrechterhaltung von sozialer Teilhabe in Pflegeeinrichtungen unter Covid-19

Meeting Abstract

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  • Dominique Autschbach - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Lehrstuhl für Pflegewissenschaft, Witten, Deutschland
  • Margareta Halek - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Lehrstuhl für Pflegewissenschaft, Witten, Deutschland
  • Franziska A. Jagoda - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Lehrstuhl für Pflegewissenschaft, Witten, Deutschland
  • Joern Kiwitt - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Lehrstuhl für Pflegewissenschaft, Witten, Deutschland

19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 30.09.-01.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dkvf254

doi: 10.3205/20dkvf254, urn:nbn:de:0183-20dkvf2543

Veröffentlicht: 25. September 2020

© 2020 Autschbach et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Der Ausbruch der COVID-19-Pandemie hat Pflegeheime besonders getroffen, da hier ältere und multimorbide Menschen leben, die einem hohen Risiko für schwere Infektionsverläufe ausgesetzt sind. Die von der Bundesregierung beschlossenen Schutzmaßnahmen zielten darauf ab, Besuche von Verwandten, Nachbarn etc. einzuschränken, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Die Pflegeheime haben sie hierzulande in strikte Besuchsverbote umgewandelt. Daher stellen die Maßnahmen zur Infektionsprävention neue und große Herausforderungen in Form von räumlicher Distanz, Isolation und Reduzierung der Kontakte zwischen den Bewohner*innen und ihren nächsten Angehörigen dar. Auch innerhalb der Einrichtung soll unter diesen Umständen soziale Teilhabe weiter im Vordergrund stehen.

Fragestellung und Zielsetzung: Das Forschungsprojekt sollte das Wissen über Maßnahmen sozialer Teilhabe sammeln und dem Personal von Pflegeheimen in ganz Deutschland für ihre Arbeit während Pandemiesituationen mithilfe einer Website niedrigschwellig zur Verfügung gestellt werden. In diesem Zuge wurde folgender Fragestellung nachgegangen: „Was können die Altenpflegeeinrichtungen für die Bewohner*innen tun, um ein Minimum an sozialem Leben, an Ansprache oder sinnhafter Beschäftigung trotz der Hygieneempfehlungen sichern zu können?“

Methode oder Hypothese: Um Wissen für die Website zu sammeln, wurde eine Umfrage in allen deutschen Pflegeheimen durchgeführt, deren E-Mail-Adressen über einen Dienstleister zur Verfügung gestellt wurden (n=10.472). Die Umfrage bestand aus 14 Fragen, die sich auf die Merkmale der Pflegeheime und Interventionen konzentrierten, die den Bewohner*innen innerhalb der Einrichtung soziale Teilhabe ermöglichen und den Kontakt zu Angehörigen und Freunden außerhalb der Einrichtung aufrechterhalten können. Die Interview-Daten wurden inhaltsanalytisch ausgewertet und vor dem Hintergrund einer Literaturrecherche und themenbezogenen Expert*inneninterviews zu Handlungsempfehlungen zusammengefasst.

Praktische Implikationen: Die Informationen aus der Online-Umfrage, die Empfehlungen der Expert*innen und die Ergebnisse aus der Literatur bilden die Grundlage für einen Werkzeugkasten mit Interventionen, der auf der digitalen Plattform veröffentlicht wird. Um Mitarbeiter*innen von Pflegeeinrichtungen einen schnellen und einfachen Zugriff auf die Informationen zu gewährleisten wurden ebenfalls Suchfunktionen eingerichtet. Außerdem können die Nutzenden der Plattform die Empfehlungen im Hinblick auf ihre eigenen Erfahrungen bewerten und kommentieren. Dies trägt dazu bei, einen noch größeren Wissensbestand aufzubauen und ihn an einem leicht zugänglichen Ort zu sammeln.