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19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

30.09. - 01.10.2020, digital

Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf den Alltag von erwerbstätigen pflegenden Angehörigen

Meeting Abstract

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  • Corinna Gréa - Fachbereich Gesundheit, FH Münster, Münster, Deutschland

19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 30.09.-01.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dkvf251

doi: 10.3205/20dkvf251, urn:nbn:de:0183-20dkvf2511

Veröffentlicht: 25. September 2020

© 2020 Gréa.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Etwa vier Millionen Personen in Deutschland sind pflegebedürftig. Der überwiegende Teil wird zu Hause von Angehörigen oder nahestehenden Personen versorgt. Ein Großteil (64%) der Hauptpflegepersonen im erwerbsfähigen Alter geht neben den pflegerischen Aufgaben im Privaten auch einer Erwerbstätigkeit nach. Internationale Studien zeigen eine deutliche körperliche, insbesondere aber auch psychische Belastung dieser Pflegeleistenden. Eine erste qualitative Untersuchung des ZQP zeigt, dass insbesondere erwerbstätige pflegende Angehörige (epA) die Situation während des bundesweiten Lock-Downs als besonders herausfordernd wahrgenommen haben.

Fragestellung und Zielsetzung: Wie hat sich die Corona-Pandemie auf die Belastung von epA ausgewirkt, gerade vor dem Hintergrund, dass Unterstützungsmaßnahmen wie z.B. Tagespflegeeinrichtungen häufig nicht zugänglich waren? Welche individuellen und betrieblichen Ressourcen haben ePA genutzt, um der Situation zu begegnen und die Pflege von Angehörigen weiterhin sicherzustellen?

Methode oder Hypothese: Qualitative Befragung von epA einer städtischen Verwaltungseinrichtung mittels halbstandardisierten Interviewleitfaden. Einschlusskriterien sind: Aktuelle Erwerbstätigkeit (oder max. drei Monate zurückliegend) und gleichzeitige Pflege, Unterstützung oder Hilfe im Privatem für ein Familienmitglied oder eine nahestehenden Person. Die Pflege, Unterstützung oder Hilfe erfolgt aufgrund des fortgeschrittenen Alters, einer Krankheit oder einer Behinderung. Pflegeleistende verstehen sich als verantwortliche Person bei der Pflege in einem privaten Haushalt, oder bei der ganz oder teilweisen institutionellen Pflege.

Themen der Interviews sind die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Pflege sowie Ressourcen zur Bewältigung dieser Aufgaben, insbesondere in Hinblick auf Veränderungen durch den Lock-Down sowie aktuelle positive wie auch negative Veränderungen während der Pandemie. Die Auswertung der Interviews wird via qualitativer Inhaltsanalyse mit MAXQDA durchgeführt.

Ergebnisse & Diskussion: Die Befragung wird Mitte August 2020 erfolgen. Entsprechende Ergebnisse werden im September 2020 vorliegen. Die Interviews bilden die Grundlage für eine quantitative Befragung aller bei der Stadtverwaltung Beschäftigten ePA.

Praktische Implikationen: Die Ergebnisse sollen Hinweise dazu liefern, welche Angebote und Maßnahmen epA zukünftig entlasten können. Zudem sollen konkrete Maßnahmen für Arbeitgeber abgeleitet werden, die auch zukünftig dazu beitragen können mit der veränderten Situation durch die Pandemie umzugehen.