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Osteuropäische live-in Hilfen in der häuslichen Versorgung bei Demenz: eine Untersuchung der Triade Person mit Demenz – live-in Hilfe – Angehörige (TriaDe)
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Veröffentlicht: | 25. September 2020 |
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Hintergrund und Stand der Forschung: Ein Großteil der Menschen mit Demenz in Deutschland lebt in Privathaushalten und wird dort überwiegend von Angehörigen versorgt. Der Leistungsumfang der gesetzlichen Pflegeversicherung reicht allerdings kaum aus, um die umfassenden Versorgungserfordernisse bei Demenz zu decken. Eine Antwort auf diese Lücke in der Langzeitversorgung im häuslichen Setting sind die sogenannten 24-Stunden- Haushaltshilfen, die vielfach aus osteuropäischen Ländern stammen. Die Forschung fokussiert bislang vor allem die Perspektive dieser live-in Hilfen. Über die Strukturen, Funktionsweisen und Dynamiken der betreffenden Versorgungsarrangements als Ganzer, speziell unter dem Vorzeichen einer Demenz, ist kaum etwas bekannt.
Fragestellung und Zielsetzung: Das geplante Forschungsvorhaben nimmt explizit Versorgungstriaden im Mikrosetting des häuslichen Versorgungsarrangements bei Demenz in den Blick (also zugleich die Person mit Demenz, die live-in Hilfe sowie versorgende Angehörige). In Kombination versorgungswissenschaftlicher und ethischer Ansätze verfolgen wir folgende leitenden Forschungsfragen:
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- Exploration: Wie gestalten sich häusliche Versorgungsarrangements und welche Konsequenzen ergeben sich für die Versorgung der Person mit Demenz?
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- Analyse: Welche informellen Versorgungskonzepte, Vorstellungen von Demenz und moralischen Perspektiven liegen den Versorgungsarrangements zugrunde?
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- Bewertung: Wie sind die Arrangements versorgungswissenschaftlich und ethisch zu bewerten?
Ziel des Projekts ist die Erweiterung bestehender Theorien zum informellen Versorgungshandeln bei Demenz sowie ethischer Konzepte zur häuslichen Versorgung von Menschen mit Demenz.
Methode: Das geplante Forschungsvorhaben wählt einen explorativ-qualitativen Ansatz unter Nutzung von Fallstudien, die die gesamte Triade in den Blick nehmen. Qualitative Einzel- und Triadeninterviews werden mit Beobachtungen mittels Dementia Care Mapping (DCM) kombiniert.
Erwartete Ergebnisse: Die erwarteten Ergebnisse sollen eine neue und kohärente Perspektive auf häusliche Versorgungsarrangements bei Demenz mit Unterstützung durch eine osteuropäische live-in Hilfe ermöglichen. Die Analyse und Bewertung der kollektiven Gestaltung von Strukturen und Prozessen in der Triade, die über die sonst übliche individuelle akteurszentrierte Perspektive hinausgeht, verspricht neue Impulse und Orientierungspunkte sowohl für eine empirisch informierte ethische Debatte als auch für eine ethisch reflektierte Analyse der Versorgungsrealität im Rahmen der Versorgungsforschung.
Diskussion: Das Vorhaben ist an der Schnittstelle zwischen einer ethisch reflektierten Versorgungsforschung und einer empirisch informierten Versorgungsethik angesiedelt. In dieser interdisziplinären Betrachtung von Versorgungsarrangements als Triade liegt das innovative Potenzial.
Praktische Implikationen: Aus den Ergebnissen sollen versorgungspraktische Empfehlungen und ethische Standards in Bezug auf die Versorgung von Menschen mit Demenz mit Unterstützung durch osteuropäische live-in Hilfen für Praxis und Politik formuliert werden.