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19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

30.09. - 01.10.2020, digital

„Das kann jetzt kurz weh tun!“ – Experteninterviews zur Ermittlung psychosozialer Kompetenzen angehender Zahnmedizinerinnen und -mediziner

Meeting Abstract

  • Stefanie Pfisterer-Heise - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, AG Auswahlverfahren, Hamburg, Deutschland
  • Sinikka Heisler - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, AG Auswahlverfahren, Hamburg, Deutschland
  • Anne Rudloff - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, AG Auswahlverfahren, Hamburg, Deutschland
  • Johanna Hissbach - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, AG Auswahlverfahren, Hamburg, Deutschland

19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 30.09.-01.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dkvf200

doi: 10.3205/20dkvf200, urn:nbn:de:0183-20dkvf2001

Veröffentlicht: 25. September 2020

© 2020 Pfisterer-Heise et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Mit dem Nationalen Lernzielkatalog Zahnmedizin wird die Rolle von Zahnärztinnen und Zahnärzten als Kommunikatorinnen und Kommunikatoren, als Teammitglieder sowie als Gesundheitsberaterinnen und -berater gestärkt. Welche psychosozialen Kompetenzen angehende Zahnmedizinstudierende entsprechend dieser verschiedenen Rollen eines Zahnarztes beziehungsweise einer Zahnärztin für die erfolgreiche Absolvierung ihres Studiums und die anschließende zahnärztliche Praxis mitbringen müssen, ist bis heute wenig erforscht.

Fragestellung und Zielsetzung: Ziel der vorliegenden Studie ist es, die für das Studium der Zahnmedizin sowie die zahnärztliche Praxis relevanten psychosozialen Kompetenzen zu ermitteln, um diese langfristig in einem speziell für die Zahnmedizin entwickelten Auswahltest, einem Situational Judgement Test, abbilden zu können.

Methode oder Hypothese: Zur Identifikation wichtiger psychosozialer Kompetenzen im Bereich der Zahnmedizin werden telefonische Interviews mit Expertinnen und Experten (Zahnärztinnen und Zahnärzten, Studierenden, Patientinnen und Patienten) durchgeführt. Ziel der theoretischen Stichprobenziehung ist es dabei, eine möglichst große Variabilität im Gegenstandsbereich zu erfassen. Die Auswahl der Fälle erfolgt absichtsvoll anhand von für die Forschungsfrage relevanten Kriterien (für Patientinnen und Patienten beispielsweise Alter und bestehender gegenüber nicht-bestehender Zahnarztangst). Entsprechend dieser vorab erarbeiteten Kriterien sind derzeit für jede der genannten Personengruppen sechs Interviews geplant. Die geplante Interviewzahl ist dabei gemäß den Prinzipien der qualitativen Forschung als variabel zu betrachten. Die geplante Interviewdauer beträgt pro Interview 45 Minuten. Alle Interviews werden mittels eines semistrukturierten Leitfadens durchgeführt und im Anschluss auf Basis der Thematischen Analyse ausgewertet.

Ergebnisse: Durch die geplanten Interviews von Expertinnen und Experten erwarten wir ein Bild der relevanten psychosozialen Kompetenzen angehender Studierender der Zahnmedizin. Die Ergebnisse können zusätzlich Auskunft über eine eventuelle Verschiebung von Anforderungen im beruflichen Werdegang liefern.

Diskussion: Die gewonnenen Ergebnisse geben Aufschluss über relevante psychosoziale Kompetenzen im Bereich Zahnmedizin. In einem nächsten Schritt wird diese so gewonnene Vorauswahl mit Hilfe einer Delphi-Befragung durch weitere Stakeholder in Hinblick auf ihre Relevanz für das Studium und die Studierendenauswahl einerseits sowie die zahnärztliche Berufspraxis andererseits eingestuft und gegebenenfalls ergänzt.

Praktische Implikationen: Langfristig soll ein Auswahltest für angehende Studierende der Zahnmedizin in Form eines Situational Judgement Tests entwickelt werden wie er bereits von vielen Universitäten im Bereich der Humanmedizin eingesetzt wird.