gms | German Medical Science

19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

30.09. - 01.10.2020, digital

Qualifizierte Freiwillige als Patientenbegleiter für Ältere nach einem Krankenhausaufenthalt – eine Chance auch für das deutsche Versorgungssetting?

Meeting Abstract

  • Anne Göhner - Fachrichtung Public Health & Health Education, Pädagogische Hochschule Freiburg, Freiburg, Deutschland
  • Eva Maria Bitzer - Fachrichtung Public Health & Health Education, Pädagogische Hochschule Freiburg, Freiburg, Deutschland
  • Sebastian Voigt-Radloff - Zentrum für Geriatrie und Gerontologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland
  • Cornelia Kricheldorff - Soziale Gerontologie, Katholische Hochschule Freiburg, Freiburg, Deutschland

19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 30.09.-01.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dkvf166

doi: 10.3205/20dkvf166, urn:nbn:de:0183-20dkvf1665

Veröffentlicht: 25. September 2020

© 2020 Göhner et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Durch den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel sind neue und innovative Versorgungsformen für über 65-Jährige erforderlich. In den letzten Jahren wurden deshalb national und international verstärkt freiwillig Engagierte einbezogen. Besonderer Aufmerksamkeit bedarf der Übergang von der stationären in die ambulante Versorgung.

Fragestellung und Zielsetzung: Ziel dieses Beitrags ist es zu ermitteln (I) welche internationalen Ansätze mit qualifizierten Freiwilligen für Ältere an der Schnittstelle zwischen Krankenhaus und Häuslichkeit wirksam sind, (II) inwiefern diese Ansätze auf das hiesige Versorgungssetting grundsätzlich übertragbar sind und (III) inwiefern übertragbare Ansätze praktikabel im hiesigen Versorgungssetting sind.

Methode oder Hypothese: Systematische Übersichtsarbeit nach PRIMSA (Ziel I). Abschätzung des Bedarfs auf Grundlage repräsentativer nationaler Erhebungen, Abgleich mit hiesigen rechtlichen und strukturellen Rahmenbedingungen (Ziel II). Längsschnittliche Mixed-Method-Machbarkeitsstudie in Anbindung an die Versorgungsforschungsstudie „Local, collaborative, stepped and personalized care management for older people with chronic diseases – a randomised comparative trial“ (LoChro) mit Befragungen von freiwillig Engagierten (n=13), Patienten (Ablehner/Annehmer, n=7) sowie begleitenden und initiierenden Projektmitarbeitenden (n=6). Quantitative Befragung der freiwillig Engagierten vor deren Qualifizierung (t0), zum Ende der Qualifizierung (t1) und nach 1–2 Monaten Tätigkeit (t2). Qualitative und Quantitative Befragung von freiwillig Engagierten, PatientInnen und Projektmitarbeitenden ein Jahr nach Qualifizierungsbeginn (t3) (Ziel III).

Ergebnisse: Im internationalen Kontext wirksam sind die psychosozial-koordinative Unterstützung (n=2), die körperlich-kognitive Aktivierung (n=4) sowie die Unterstützung bei der Medikamenteneinnahme (n=2). Die psychosozial-koordinative Unterstützung und die körperlich-kognitive Aktivierung sind grundsätzlich auf das hiesige Versorgungssetting übertragbar. Die Datenerhebung der Machbarkeitsstudie ist abgeschlossen, erste Ergebnisse der Befragungen zur praktischen Machbarkeit einer psychosozial-koordinativen Unterstützung im hiesigen Setting werden im Juli 2020 erwartet.

Diskussion: Durch dieses Vorhaben kann sowohl die internationale Wirksamkeit des Ansatzes, dessen Übertragbarkeit sowie die hiesige Machbarkeit fundiert beurteilt werden.

Praktische Implikationen: Multiperspektivisch identifizierte Hemm- und Förderfaktoren bieten konkrete Anknüpfungspunkte für zukünftige Forschungs- und Implementationsvorhaben.

Förderung: Diese Arbeit wird im Rahmen des kooperativen Promotionskollegs „Versorgungsforschung: Collaborative Care” erstellt und unterstützt durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.