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Wie werden Patient-reported Outcomes für den Vergleich von Versorgungseinrichtungen adjustiert? – Erste Ergebnisse einer systematischen Literaturrecherche
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Veröffentlicht: | 25. September 2020 |
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Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Patient-reported Outcomes werden zunehmend benutzt, um die Ergebnisqualität von unterschiedlichen Versorgungseinrichtungen (Arztpraxen, Krankenhäusern, Rehabilitationseinrichtungen) zu vergleichen. Solch ein Vergleich kann jedoch nur fair sein, wenn auch Unterschiede des Patient*innenkollektivs (engl. „Casemix“) zwischen den Einrichtungen berücksichtigt werden. Dies geschieht bei einer adäquaten Casemix-Adjustierung. Zurzeit werden vor allem klassische Qualitätsindikatoren, wie beispielsweise postoperative Mortalität, adjustiert. Für diese Indikatoren gibt es etablierte Methoden der Casemix-Adjustierung, während das methodische Vorgehen bei PROs seltener thematisiert wird. Bislang fehlen Überblicksarbeiten zu den aktuellen genutzten Verfahren der Casemix-Adjustierung bei PROs.
Fragestellung und Zielsetzung: Welche Verfahren werden derzeit genutzt, um PROs für einen Versorgenden-Vergleich Casemix-adjustiert zu berichten und zu untersuchen?
Methode oder Hypothese: Es wurde eine systematische Literaturrecherche in MEDline durchgeführt (Erhebungszeitpunkt: Februar 2020). Die Ergebnisse wurden von zwei Begutachtenden untersucht. Einschlusskriterien waren: Vergleich von unterschiedlichen Versorgungseinrichtungen (a) durch Casemix-adjustierte (b) Patient-reported Outcomes (c).
Ergebnisse: Von 495 erzielten Treffern konnten 10 Artikel in die Auswertung eingeschlossen werden. Die angewandten Adjustierungsverfahren lassen sich unterteilen in multiple Regressionsmodelle auf der einen Seite und Mehrebenenanalysen auf der anderen Seite. Als Adjustoren werden unterschiedlichste Merkmale genutzt, in fast allen Modellen sind jedoch Baseline-PRO-Werte sowie einfache soziodemographische Angaben (Alter, Geschlecht) eingeschlossen. Falls Informationen darüber verfügbar sind, werden auch Angaben zur Erkrankungsschwere und zu Komorbiditäten genutzt. Insgesamt variierten die verwendeten Adjustierungsmodelle erheblich.
Diskussion: Diese Auswertung ist ein erster Versuch einer Systematik für die Casemix-Adjustierung von PROs. Es wird deutlich, dass sich bislang kein einheitliches Vorgehen etabliert hat.
Praktische Implikationen: PROs können wichtiger Bestandteil im Vergleich der Ergebnisqualität im Gesundheitswesen sein. Dafür ist es jedoch unabdingbar, eine erprobte und anerkannte Casemix-Adjustierung der Ergebnisse vorzunehmen. Der Überblick über solche Methodiken kann dazu beitragen, dass Anwender*innen (Patient*innen, Ärzt*innen, Einweisende, …) sicherer PROs interpretieren können, die zum Ergebnisqualitätsvergleich unterschiedlicher Versorgungseinrichtungen genutzt werden. Dies wiederum ist jedoch Voraussetzung für eine Akzeptanz von PROs als Maß für die Versorgungsqualität.