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19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

30.09. - 01.10.2020, digital

Patient-Reported Outcome in der orthopädischen Rehabilitation

Meeting Abstract

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  • Matthias Köhler - VAMED Kliniken Deutschland GmbH, Damp, Deutschland
  • Ralf Bürgy - MediClin Zentralverwaltung, Offenburg, Deutschland
  • Ralf Wiederer - VAMED Kliniken Deutschland GmbH, Damp, Deutschland
  • Holger Schulz - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie Zentrum für Psychosoziale Medizin, Hamburg, Deutschland

19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 30.09.-01.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dkvf136

doi: 10.3205/20dkvf136, urn:nbn:de:0183-20dkvf1368

Veröffentlicht: 25. September 2020

© 2020 Köhler et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: In der medizinischen Versorgung erfährt die Messung von Ergebnisqualität in den letzten Jahren international einen Wandel. Das aus den USA stammende Value Based Health Care-Konzept stellt die Patientenperspektive in den Mittelpunkt, erhoben werden die Werte über das Instrument der Patient Reported Outcomes (PROs). PROs sind validierte Fragebögen, die die Sichtweise der Patienten bezüglich ihres Gesundheitszustands und ihrer gesundheitsbezogenen Lebensqualität abfragen. Diese subjektiven Einschätzungen haben mitunter ganz reale Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf, da die individuelle Motivation und Fähigkeit zur Verhaltensänderung letztlich über den langfristigen Behandlungserfolg entscheiden.

Fragestellung und Zielsetzung: Bei Qualitätskliniken.de wurde dieses Vorgehen für die Messung der Ergebnisqualität in der medizinischen Rehabilitation aufgegriffen. Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, einen trägerübergreifenden Wettbewerb zur Ergebnisqualität zu initiieren und die Resultate im Internet transparent zu machen. Nun ist das erste Pilotprojekt in der Orthopädie unter wissenschaftlicher Leitung des UKE Hamburg mit Beteiligung von 23 Kliniken sechs unterschiedlicher Träger abgeschlossen. .

Methode oder Hypothese: Im Rahmen dieses Pilotprojektes wurden Rehabilitanden mit Hüft- und Knieendoprothese sowie mit chronischem Rückenschmerz im Rahmen einer 2-Punkt-Messung zu Beginn und am Ende der Reha zu ihrer gesundheitsbezogenen Lebensqualität und ihrem Gesundheitszustand befragt. Verwendet wurden PROs auf Basis internationaler Expertenempfehlungen. Um die Ergebnisse der einzelnen Fachabteilungen vergleichbar zu machen, wurden diese risikoadjustiert.

Ergebnisse: Die Ergebnisse sind vielversprechend: In allen Indikationsbereichen wurden mittlere bis große Effektstärken gemessen, ein deutlicher Hinweis darauf, dass sich die therapeutische Behandlung positiv auf die allgemeine Lebensqualität und auf krankheitsspezifische Einschränkungen des Patienten ausgewirkt hat. Darüber hinaus zeigen die Daten der Pilotstudie eine ausreichende Änderungssensitivität der eingesetzten Instrumente, um wichtige Dimensionen des Behandlungserfolgs abzubilden und signifikante Unterschiede zwischen den Kliniken herauszuarbeiten.

Praktische Implikationen: Weitere Pilotprojekte zu anderen Indikationen, beispielsweise in der Psychosomatik, sind bereits gestartet und katamnestische Erhebungen in Planung. Die Initiative Qualitätskliniken.de arbeitet daran, weitere Partner zur Teilnahme zu motivieren, denn je größer die Anzahl der Teilnehmer, desto größer wird der Nutzen sein, den Patienten, Zuweiser, Kostenträger und Leistungserbringer aus dem Projekt ziehen können.