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18. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

09. - 11.10.2019, Berlin

Operative Therapie von geriatrischen Patienten mit proximaler Femurfraktur mittels Osteosynthese – Bestimmt das Implantat den Behandlungserfolg?

Meeting Abstract

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  • Michéle Müller - Westsächsische Hochschule Zwickau, Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Zwickau, Germany
  • Bernhard Karich - Heinrich-Braun-Klinikum Zwickau, Klinik für Unfallchirurgie und Physikalische Medizin, Zwickau, Germany
  • Jörg Klewer - Westsächsische Hochschule Zwickau, Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Zwickau, Germany

18. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 09.-11.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19dkvf470

doi: 10.3205/19dkvf470, urn:nbn:de:0183-19dkvf4707

Veröffentlicht: 2. Oktober 2019

© 2019 Müller et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Operateure verfügen über eine Vielzahl an Möglichkeiten, um Knochen wieder zusammenzufügen. In der S2e-Leitlinie „Schenkelhalsfraktur des Erwachsenen“ der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) werden die Indikationen zur Osteosynthese und Endoprothese differenziert, nicht aber zwischen den unterschiedlichen Arten der Osteosythese unterschieden. Die Verantwortung für die Wahl des richtigen Implantats liegt stets beim Operateur.

Fragestellung: Durch eine Expertenbefragung sollen Meinungen und Erfahrungswerte von Operateuren zur operativen Therapie von geriatrischen Patienten mit proximaler Femurfraktur erhoben werden, um praxisbezogene Ansatzpunkte für eine verbesserte Versorgung ableiten zu können.

Methode: Es fand eine Querschnittsstudie in Form einer standardisierten schriftlichen Befragung statt. Die Operateure der zertifizierten AltersTraumaZentren DGU® und die Mitglieder der AG Alterstraumatologie bildeten die Stichprobe. Insgesamt konnten deutschlandweit 133 Kliniken ermittelt werden Jede Klinik erhielt postalisch drei Fragebögen zur Beantwortung und einen frankierten Rückumschlag.

Ergebnisse: Insgesamt beteiligten sich 144 Operateure aus 65 Kliniken. Mehr als die Hälfte (54%) der Kliniken befand sich in öffentlicher Trägerschaft. Freigemeinnützig waren 27% der Kliniken und 18% in privater Trägerschaft.

Bei 17% der Befragungsteilnehmer wurde die Entscheidung zur Beschaffung der Implantate (Hersteller, Typ) allein vom Einkaufsleiter getroffen, d. h. die Antwortenden hatten kein Mitentscheidungsrecht. Die Befragungsteilnehmer bewerteten die vorhandene Auswahl an Implantaten in Ihrer Klinik jedoch überwiegend als sehr gut (62%) bis gut (34%).

Der wichtigste Faktor für den Behandlungserfolg geriatrischer proximaler Femurfrakturen war nach Angaben der Befragungsteilnehmer der Operationshergang bzw. die Kompetenz des Operateurs.

Diskussion: Grundsätzlich wird die Therapieentscheidung durch unterschiedliche Determinanten, wie z.B. dem Alter des Patienten, dem Allgemeinzustand, Vorerkrankungen, Compliance und dem Frakturtyp und -verlauf beeinflusst. Die Wahl des richtigen Implantats spielt für Operateure eine geringere Rolle in Hinblick auf den Behandlungserfolg. Vielmehr ist der Operationshergang entscheidend und damit die Kompetenz des Operateurs mit ausschlaggebend für den Behandlungserfolg.

Praktische Implikationen: Operateure müssen ausreichend geschult sein.