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18. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

09. - 11.10.2019, Berlin

Das Schicksal eines Abstracts: Welche Prädiktoren sprechen für eine Veröffentlichung?

Meeting Abstract

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  • Eileen Schmieder - Private Universität im Fürstentum Liechtenstein, Triesen, Liechtenstein; Medical science, Köln, Germany
  • Christoph H. Säly - Akademisches Lehrkrankenhaus Feldkirch, Abteilung für Innere Medizin und Kardiologie, Feldkirch, Austria; Vivit Institut, Feldkirch, Austria; Private Universität im Fürstentum Liechtenstein, Triesen, Liechtenstein

18. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 09.-11.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19dkvf436

doi: 10.3205/19dkvf436, urn:nbn:de:0183-19dkvf4363

Veröffentlicht: 2. Oktober 2019

© 2019 Schmieder et al.
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Gliederung

Text

Ziel: Die Fachgruppierungen der Deutschen Gesellschaft für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) richten jährlich wissenschaftliche Jahrestagungen aus, auf denen die neuesten Forschungsergebnisse präsentiert werden. Wieviele der auf der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie e. V. (DGKFO) präsentierten Arbeiten in der Folge aber im Volltext, in peer-reviewten Journalen publiziert werden, ist unklar. Da aktuell die kieferorthopädische Versorgung, aufgrund einer als unzureichend postulierten Evidenz, stark kritisiert wird, ist es umso wichtiger herauszufinden, welche Voraussetzungen notwendig sind, damit wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse publiziert werden. Dies wird in der vorliegenden Studie untersucht.

Methode: Wir erfassten bei den 288 in den Jahren 2014 und 2015 präsentieren Abstracts Präsentationsformat (Poster vs. freier Vortrag), Geschlecht und Zahl der Autoren, Art der Studie (klinisch vs. nicht-klinisch) sowie die universitäre Affiliation und suchten nach Volltextpublikationen der Arbeiten in pubmed sowie auf google scholar bis einschließlich 2018.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 99 Abstracts als freie Vorträge und 189 als Poster vorgestellt, 210 berichteten Ergebnisse von klinischen Studien und 78 von nicht-klinischen Studien, 280 waren Primärstudien und 8 Literaturarbeiten, bei 168 war der Erstautor männlich und bei 118 weiblich, bei 192 war der Letztautor männlich und bei 82 weiblich, bei 247 lag eine universitäre Affiliation vor und bei 40 nicht; die mittlere Autorenzahl lag bei 4 (range 1-14). Bis 31.12.2018 wurden insgesamt 88 Abstracts (30.5%) nach einer mittleren Zeitspanne von 1.6 ± 1.2 Jahren publiziert. In der logistischen Regression waren eine universitäre Affiliation (OR 3.38 [1.07-10.66]; p=0.038) und Literaturarbeiten (OR 5.92 [1.27-27.49]; p = 0.023) unabhängig mit einer höheren Publikationswahrscheinlichkeit assoziiert. Auf die Publikationswahrscheinlichkeit hatte es keinen Einfluss, ob ein Abstract zur Präsentation als Vortrag oder als Poster angenommen wurde (p=0.882).

Schlussfolgerung: Wir schließen, dass nach über 3 Jahren fast ein Drittel der bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie e. V. (DGKFO) angenommen Abstracts zur Publikation im Volltext gelangt sind. Arbeiten mit universitärer Affiliation und Literaturarbeiten haben höhere Publikationschancen.