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Crystal Meth-Prävention – Schutzmaßnahmen während der Schwangerschaft und nach der Geburt
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2019 |
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Einleitung: In Deutschland weisen rund 0,6% der 18- bis 64-jährigen Methamphetamin-Erfahrung auf (Lifetime-Prävalenz; Suchtsurvey, 2015). 2016 wurden bundesweit 62 kg Methamphetamin sichergestellt, die Sicherstellungen erfolgten vor allem in Sachsen, Bayern und Sachsen-Anhalt (Bundeslagebild, 2016). Die Substanzklasse der Amphetamine (F15.Diagnosen, hierbei vor allem Crystal) nimmt in Sachsen in den letzten Jahren eine bedeutsame Rolle ein (SLS, 2017). Neben Freizeitkonsumenten („Hirn-Doper“) stellen vor allem auch Konsumenten im Kontext der Elternschaft eine relevante Zielgruppe dar (Milin et al., 2014). Aufgrund von Menstruationsstörungen sowie eines erhöhten Sexualdrangs kommt es bei Crystal-Konsumentinnen vermehrt zu ungewollten Schwangerschaften (Steinberg et al., 2011). Konsumenten im Kontext der Elternschaft gelten als Risikogruppe (S3-Leitlinie Methamphetamin-bezogene Störungen, 2016), da der Substanzkonsum vor allem in der Schwangerschaft hochproblematisch ist (Neonatales Abstinenzsyndrom, NAS), aber Schwangerschaft auch eine Lebensphase ist, in dem eine besondere Empfänglichkeit für Lebensstiländerungen (Förderung der Gesundheitskompetenz) besteht. Aktuell besteht keine vollumfängliche Übersicht zu Angeboten (Prävention, Frühintervention) der Versorgung dieser speziellen Zielgruppe der schwangeren Frauen/jungen Mütter.
Methode:
- 1.
- Integrative Literaturrecherche zur Identifikation von Angeboten zur Prävention- und Intervention bei Methamphetamin-Konsumierenden im Kontext der Elternschaft,
- 2.
- Ableitung von Implikationen für die aktuelle Versorgungssituation und zukünftige Versorgungsforschung.
Ergebnisse: Unter rund 402 Treffern ließen sich 13 Studien zu präventiven und frühinterventiven Versorgungsangeboten zur Versorgung von Methamphetamin-Konsumierenden im Kontext Elternschaft identifizieren. Es werden Programme vor und nach der Geburt zur Prävention und Frühintervention unterschieden (u.a. schulische Drogenaufklärung, Vulnerable Infants Program, Nurse Family Partnership and Early Start, SHIFT). In allen Phasen der präventiven und frühinterventiven Förderung sind Wissen und Problemeinsicht Voraussetzung, um Aufklärung und Verhütung von Schädigungen zu erzielen. Die Aufklärung sollte dabei zielgruppenorientiert erfolgen.
Diskussion: Primärpräventiv ist wichtig, Schule und Familie hinsichtlich der Aufklärung über Crystal zu verzahnen. Sowohl bei noch bestehender Crystal-Abhängigkeit als auch Abstinenz existieren frühinterventive Programme, um Mütter und ihre Kinder zu unterstützen. Essentiell ist dabei die Förderung der Bindung zwischen Müttern und ihren Kindern sowie ein multiprofessionelles Zusammenarbeiten zwischen beteiligten Leistungserbringern.