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Potenziale des Hygienemanagements – eine bundesweite Befragung von Krankenhausleitungen
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2019 |
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Hintergrund: Nosokomiale Infektionen, u. a. durch multiresistente Erreger (MRE), stellen eine Belastung für Patienten und deren Angehörigen, aber auch für das Krankenhauspersonal dar. Jede Infektion mit MRE verursacht ca. 17.500 € Mehrkosten. Wirksame Infektionspräventionsmaßnahmen müssen sowohl im pflegerischen als auch im akutmedizinischen Bereich ansetzen. Dabei erscheint es aussichtsreich, Patienten ins Zentrum der Intervention zu stellen. Bisherige Aktivitäten zur verbesserten Umsetzung infektionspräventiver Maßnahmen zielten jedoch lediglich auf das Verhalten des behandelnden Personals ab. Die Chancen einer stärkeren Einbindung der Patienten in die Infektionsprävention wurden bisher nicht genutzt.
Fragestellung: Das AHOI-Projekt hat das Ziel, das Potenzial der aktiven Beteiligung der Patienten für die Vermeidung nosokomialer Infektionen zu erforschen. Daher wurden Entscheidungsträger in den Krankenhausleitungen zu folgenden Punkten befragt:
- 1.
- Innovationsverhalten im Hygienemanagement
- 2.
- Identifikation möglicher Barrieren bei der Bekämpfung nosokomialer Infektionen
- 3.
- aktive Einbeziehung von Patienten in den Hygieneprozess
Methode: Im Rahmen einer Querschnittsstudie fand eine bundesweite Onlinebefragung von Krankenhausleitungen zum Innovationsverhalten im Hygienemanagement statt. An alle im deutschen Krankenhausverzeichnis veröffentlichten Emailadressen von Krankenhausleitungen (ärztl., kaufm. und Pflegedirektion) wurden Einladungsemails zur Teilnahme an der Onlinebefragung verschickt. In die Fragebogenentwicklung sind Erkenntnisse aus leitfadengestützten Experteninterviews mit Führungskräften im Gesundheitswesen eingeflossen.
Ergebnisse: An der Befragung teilgenommen haben 206 Krankenhausleitungen. Dreiviertel der Krankenhausleitungen geben an, mind. einmal jährlich an Schulungen im Bereich Hygiene teilzunehmen. Die Befragten sehen das Problem der Übertragung von Erregern im stationären Sektor eher als im ambulanten Sektor. Als Barrieren für die Umsetzung von Hygienekonzepten werden vor allem fehlende zeitliche Ressourcen und die Refinanzierung durch die Kostenträger gesehen. 80 % der Befragten geben an, dass die Hygienesituation durch die Einbindung der Patienten (deutlich) gestärkt werden kann.
Diskussion: Führungskräfte in deutschen Krankenhäusern sehen Potenzial zur Verbesserung der Infektionsprävention durch die Einbindung von Patienten in das Hygienemanagement.
Praktische Implikationen: Die bewusste Partizipation der Patienten in Leistungserstellungsprozessen kann folglich die Ergebnisqualität erhöhen und Kosten reduzieren, verlangt jedoch auch eine bewusste Entscheidung der Führungskräfte und eine Schulung des ärztlichen und pflegerischen Personals.