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Einfluss von Interventionsmaßnahmen auf Motive, welche eine nicht-indizierte Antibiotikaverordnung begünstigen können
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2019 |
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Hintergrund: Vor dem Hintergrund einer immer noch zu hohen Rate an Antibiotikaverordnungen bei akuten, unkomplizierten Infektionen im ambulanten Versorgungssetting in Deutschland verfolgt die vorgestellte Studie das Ziel den indikationsgerechten Einsatz von Antibiotika bei diesen Infektionen zu fördern. Hierfür werden verschiedene Maßnahmen, wie eine online Schulung oder Qualitätszirkel, im Praxisalltag eingesetzt und erprobt.
Fragestellung: Üben die eingesetzten Interventionsmaßnahmen einen Einfluss auf Motive aus, welche eine nicht-indizierte Verordnung von Antibiotika bei akuten, unkomplizierten Infekten in der ambulanten Versorgung begünstigen können?
Methode: Im Rahmen der Prozessevaluation einer randomisiert, kontrollierten Studie wurden schriftliche Befragungen unter 303 teilnehmenden Ärzten aus 193 Praxen in 14 Arztnetzen durchgeführt. Die Auswertung der Charakteristika der Teilnehmer und die Inanspruchnahme der eingesetzten Interventionsmaßnahmen erfolgte deskriptiv. Potentielle Einflüsse der Maßnahmen auf Motive, die eine nicht-indizierte Verordnung von Antibiotika bei akuten, unkomplizierten Infekten begünstigen können, wurden mit Hilfe entsprechender Regressionsmodelle analysiert. Die betrachteten Motive einer nicht-indizierten Antibiotikaverordnung basieren auf den Erkenntnissen der Übersichtsarbeiten von Tonkin-Crine et al. [1] und Germeni et al. [2].
Ergebnisse: Die Rücklaufquote der ersten schriftlichen Befragung der Ärzte lag bei 75% (n=229) und bei 66% (n=200)in der zweiten Befragungswelle. Vorgestellt werden die Ergebnisse der Analysen bezüglich des potentiellen Einflusses eingesetzter Interventionsmaßnahmen auf Motive, welche eine nicht-indizierte Verordnung von Antibiotika bei akuten, unkomplizierten Infekten von Ärzten im ambulanten Versorgungssetting begünstigen können.
Diskussion: Der potentielle Einfluss der eingesetzten Interventionsmaßnahmen zur Förderung des rationalen, indikationsgerechten Antibiotika-Einsatzes bei akuten, unkomplizierten Infekten auf Motive, welche eine nicht-indizierte Verordnung von Antibiotika begünstigen können, sowie sich daraus ergebende Erkenntnisse für zukünftige Interventionen sollen diskutiert werden.
Praktische Implikationen: Die vorgestellten Ergebnisse können zum Verständnis möglicher Effekte eingesetzter Interventionsmaßnahmen auf das Verordnungsverhalten von Ärzten bei akuten, unkomplizierten Infekten im ambulanten Setting beitragen. Darüber hinaus kann eine spätere, tiefergehende Interpretation der Ergebnisevaluation der Verordnungsdaten der betrachteten Studie unterstützt werden.
Literatur
- 1.
- Tonkin-Crine S, Yardley L, Little P. Antibiotic prescribing for acute respiratory tract infections in primary care: a systematic review and meta-ethnography. J Antimicrob Chemother. 2011 Oct;66(10):2215-23. DOI: 10.1093/jac/dkr279
- 2.
- Germeni E, Frost J, Garside R, Rogers M, Valderas JM, Britten N. Antibiotic prescribing for acute respiratory tract infections in primary care: an updated and expanded meta-ethnography. Br J Gen Pract. 2018 Sep;68(674):e633-e645. DOI: 10.3399/bjgp18X697889