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Gesundheitskompetenz als Gegenstand der Versorgungsforschung
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Veröffentlicht: | 2. Oktober 2019 |
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Hintergrund: Studien zeigen, dass mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen hat. Dieser Anteil ist bei Personen mit niedriger Bildung, geringem sozioökonomischen Status, mit Migrationshintergrund, im höheren Lebensalter und chronischer Krankheit noch höher. Es stellt sich daher die Frage, ob und wie sich die Professionen und Organisationen des Gesundheitssystems dieser Herausforderung stellen. Dies zu untersuchen, ist Aufgabe der Versorgungsforschung. Vor diesem Hintergrund hat sich die AG Gesundheitskompetenz des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung (DNVF) zum Ziel gesetzt, ein Memorandum zur Gesundheitskompetenz für die Versorgungsforschung zu verfassen. Das Memorandum richtet sich an Versorgungsforschende, an wissenschaftliche Einrichtungen, an wissenschaftliche Fachgesellschaften, an Forschungs- und Gesundheitsministerien, an Stiftungen und weitere Forschungsförderer sowie an interessierte Akteure aus der Versorgungspraxis und der Öffentlichkeit.
Methode: Mitglieder der AG Gesundheitskompetenz sowie weitere externe Expertinnen und Experten haben einen Entwurf des „Memorandum Gesundheitskompetenz Teil I: Hintergrund, Relevanz, Gegenstand und Fragestellungen in der Versorgungsforschung“ erarbeitet. Dieses wird im nächsten Schritt durch den Vorstand des DNVF geprüft und allen Mitgliedern des DNVF zur Kommentierung vorgelegt. Die Autorinnen und Autoren haben im folgenden Schritt die Möglichkeit, das Memorandum entsprechend der Kommentare zu überarbeiten. Die Überarbeitungsschritte werden den Mitgliedern des DNVF öffentlich gemacht. Im finalen Konsentierungsschritt können die Mitglieder des DNVF das überarbeitete Memorandum mitzeichnen.
Ergebnisse: Derzeit wird an der finalen Manuskriptversion zur Prüfung durch den Vorstand gearbeitet. Zum Zeitpunkt des Kongresses soll die Konsentierung abgeschlossen sein und das Memorandum vorgestellt werden können.
Diskussion: Der Teil I des Memorandums wird ergänzt durch einen Teil II zu Messinstrumenten und Methoden der Gesundheitskompetenzforschung. Beide Teile können Versorgungsforschenden zukünftig helfen, die Relevanz individueller und organisationaler Gesundheitskompetenz als Gegenstand der Versorgungsforschung zu erkennen und Gesundheitskompetenz-Fragestellungen adäquat in ihren Forschungsvorhaben operationalisieren zu können.