Artikel
Verbesserung der Notfallversorgung von Herzinfarktpatienten in Berlin und Brandenburg (QS-Notfall)
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 26. September 2017 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Wie wir aus einer ersten Voruntersuchung im Rahmen des Berliner Herzinfarktregisters (BHIR) wissen, beeinflusst die erstversorgende Instanz mit der resultierenden Kommunikation zwischen Rettungsdienst (RD) und Klinik und die Eindeutigkeit der Erstdiagnose auf der Basis des EKGs bei Infarktpatienten maßgeblich die Versorgungszeiten. Deshalb ist es unsere Hypothese, dass durch eine Steigerung der prästationären Diagnosesicherheit mit einem besseren Schnittstellenmanagement und der damit einhergehenden schnelleren Versorgung dieser Patienten die Qualität der Versorgung von Infarktpatienten verbessert werden kann. Es ist somit Ziel des Projekts, die Notfallversorgung von Herzinfarktpatienten in Berlin und in 2 Brandenburger Landkreisen zu verbessern, in dem die Versorgungszeiten - als Indikator für die Versorgungsqualität und als Surrogatparameter für Mortalität und Morbidität - verkürzt werden sollen.
Methode: Es handelt sich um eine interventionelle Versorgungsforschungsstudie mit einem "Vorher-Nachher Vergleich", bei der eingangs die Daten des BHIR und der Rettungsdienste in Berlin, Oberhavel und Havelland analysiert werden. Dazu erfolgt eine Verknüpfung der Daten der Rettungsdienste und des BHIR auf der Basis eines entsprechend abzustimmenden Datenschutzkonzepts. Die notärztlichen EKG-Befunde werden verblindet validiert. Im Anschluss an die Basiserhebung sind Interventionen geplant, die darauf abzielen, die Versorgungszeiten für Herzinfarktpatienten vom ersten medizinischen Kontakt bis zur Wiedereröffnung des verschlossenen Gefäßes zu verkürzen. Dann folgt eine erneute Datenauswertung mit Verknüpfung der Daten der Rettungsdienste und des BHIR.
Verwertungspotenzial: Unseres Wissens ist es das erste Projekt in Berlin und Brandenburg, das zur Qualitätssicherung in der Erstversorgung von Infarktpatienten Daten der Rettungsdienste mit stationären Daten verknüpft, aus den Ergebnissen der Analysen und in Diskussionen mit allen Beteiligten Interventionen ableitet und umsetzt, und über ein regelmäßiges Linkage der Rettungsdienst- und Klinikdaten wiederum den Erfolg der Interventionen messen will.