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16. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

4. - 6. Oktober 2017, Berlin

Allgemein-, Fach- und Notfallmedizin im ländlichen Raum am Beispiel Dermatologie

Meeting Abstract

  • Manon Austenat-Wied - Techniker Krankenkasse - Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern (TK), Schwerin, Germany
  • Michael Jünger - Universitätsmedizin Greifswald (UMG), Greifswald, Germany
  • Rolf-Dietrich Berndt - Informations- und Kommunikationsgesellschaft mbH Neubrandenburg, Neubrandenburg, Germany
  • Volker Amelung - Privates Institut für angewandte Versorgungsforschung GmbH, Berlin,

16. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Berlin, 04.-06.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocP242

doi: 10.3205/17dkvf188, urn:nbn:de:0183-17dkvf1886

Veröffentlicht: 26. September 2017

© 2017 Austenat-Wied et al.
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Gliederung

Text

Ausgangslage: In Mecklenburg-Vorpommern (MV) ist eine flächendeckende, fachärztliche, dermatologische Versorgung von Patienten schon heute nicht mehr sichergestellt. Hautarztpraxen sind gegenwärtig vor allem in Zentren und Mittelzentren in MV (z.B. Rostock oder Schwerin) konzentriert und fehlen in ländlichen Regionen des Bundeslandes.

Zielsetzung: Durch den Auf- und Ausbau multidisziplinärer, sektorenübergreifender und digitaler Versorgungsstrukturen soll die dermatologische Patientenversorgung im ländlichen Raum sichergestellt und verbessert werden. Somit ist es möglich, Diagnostik, Konsultation und medizinische Notfalldienste auch aus der Ferne anzubieten.

Umsetzung der neuen Versorgungsform: Für die Realisierung des Modellvorhabens wird die, von der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) bereits seit 2012 verwendete teledermatologische Applikation mskin®, weiterentwickelt und den Anforderungen des Projektes entsprechend erweitert bzw. angepasst. Zielgruppe dieser neuen Versorgungsform stellen alle Patienten mit dermatologischer Erstdiagnostik von Hauterkrankungen oder Hautkrebserkrankungen dar, die sich an einen kooperierenden Partner (Hausarzt, Notfallambulanz) wenden. Der Kooperationspartner sendet mittels App ein Bild der betroffenen Stelle mit Angaben zu Anamnese, Symptomen oder Beschwerden des Patienten an einen dermatologischen Spezialisten, der anschließend dem behandelnden Arzt mitteilt, wie weiter zu verfahren ist. Anhand dieser Daten wird ersichtlich, ob Patienten, deren Hausärzte die App nutzen, einen schnelleren Zugang zu adäquaten Behandlungen haben werden.

Durch die Befundung eines Kooperationspartners über die App sollen einerseits lange Wartezeiten für Facharzttermine reduziert, (unnötige) weite Wege zu Dermatologen verringert und die Therapie schneller begonnen werden. Andererseits wird erwartet, dass sich die Anzahl schwerwiegender Verläufe einiger Hauterkrankungen durch eine zeitnahe Diagnostik und Therapie sowie die Zahl der im Krankenhaus behandelten „Notfälle“ reduziert.

Die Projektpartner: Für die Umsetzung des Projektes kooperieren die UMG, die Informations- und Kommunikationsgesellschaft mbH Neubrandenburg (InfoKom) und das Institut für angewandte Versorgungsforschung GmbH (inav) mit der Techniker Krankenkasse Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern.

Aktueller Stand der Umsetzung: Das Projekt ist zum 01. März 2017 gestartet. Inzwischen konnten 114 Hausärzte, 19 Dermatologen, zehn Krankenhäuser und eine Reha-Klinik als Kooperationspartner für das Projekt gewonnen werden (Stand 02/2017). Die App wird bis September 2017 technisch optimiert und die niedergelassenen Ärzte werden im Umgang mit der Anwendung geschult. Ab September sollen in größerem Umfang Anfragen bearbeitet werden können, um im "Echtbetrieb" die Machbarkeit auf die Probe zu stellen. Bevor im Februar 2018 mit der eigentlichen Versuchsphase begonnen wird.