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15. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

5. - 7. Oktober 2016, Berlin

Evidenzbasierte Versorgungsforschung – ein Beitrag zu methodologischen Grundlagen der Versorgungsforschung

Meeting Abstract

  • Elmar Gräßel - Psychiatrische Universitätsklinik Erlangen, Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung, Erlangen, Deutschland
  • Alfons Hollederer - Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Nürnberg, Deutschland
  • Hans Drexler - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Erlangen, Deutschland
  • Peter L. Kolominsky-Rabas - Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Interdisziplinäres Zentrum für Health Technology Assessment (HTA) und Public Health (IZPH), Erlangen, Deutschland

15. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 05.-07.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP042

doi: 10.3205/16dkvf246, urn:nbn:de:0183-16dkvf2461

Veröffentlicht: 28. September 2016

© 2016 Gräßel et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Versorgungsforschung zielt darauf ab, Erkenntnisse darüber zu generieren, wie Prozesse der Versorgung von kranken Menschen, die medizinische Leistungen in Anspruch nehmen, ablaufen und welche Auswirkungen sie in der Anwendungsroutine auf die Beteiligten und auf das Gesundheitssystem haben. Das Memorandum IV des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung empfiehlt die Konkretisierung der theoretischen und methodologischen Grundlagen der Versorgungsforschung. In These 2 des Memorandums wird gefordert: „Versorgungsforschung muss sich ihrer Bindung an die Versorgungsverbesserung für Patienten und Bürger versichern.“ Diese Aussagen des Memorandums sind die Basis für die dargestellten Überlegungen.

Methode: Es handelt sich um einen theoretischen Beitrag. Erläutert wird, wie Versorgungsforschung gestaltet werden kann, um die Evidenz von „Maßnahmen“ im Gesundheitswesen auf einem möglichst hohen Niveau nachzuweisen.

Ergebnisse: Das Konzept wird als „Kreislauf der Versorgungsoptimierung“ bezeichnet. Im ersten Schritt wird die bestehende Versorgungssituation hinsichtlich ihrer Defizite und der Gründe hierfür analysiert. Im zweiten Schritt wird ein bedeutsames Versorgungsziel definiert. Im dritten Schritt wird eine neue Vorgehensweise oder die Verbesserung einer vorhandenen Vorgehensweise konzipiert, um dieses Ziel zu erreichen. Im vierten Schritt wird eine vergleichende empirische Studie mit möglichst anspruchsvollem Studiendesign durchgeführt, um diese verbesserte Versorgungsstrategie im Vergleich zur bisher üblichen Vorgehensweise zu prüfen. Eine gesundheitsökonomische Evaluation ist dabei mit durchzuführen. Zeigen die Ergebnisse keine oder nur wenige Vorteile gegenüber der bisherigen Vorgehensweise, beginnt der „Kreislauf“ wieder mit Schritt 3. Sind die Ergebnisse jedoch signifikant, versorgungsrelevant und effizient – auch im Sinne gesundheitsökonomischer Überlegungen, werden im fünften Schritt Strategien der Implementierung ermittelt, erprobt und eingesetzt. Gegebenenfalls werden in einem sechsten Schritt die Implementierungsfolgen erforscht. Diese Vorgehensweise soll anhand eines „best-practice“-Beispiels veranschaulicht werden.

Diskussion: Diskutiert wird, inwieweit der vorgestellte Kreislauf generalisierbar ist bzw. welche Anpassungen bei unterschiedlichen Fragestellungen notwendig sind.

Praktische Implikationen: Bei der Planung von Projekten der Versorgungsforschung kann der „Kreislauf der Versorgungsoptimierung“ methodologische Vorschläge für eine optimierte Vorgehensweise geben.

Contributed equally: E. Gräßel, A. Hollederer, H. Drexler, P. L. Kolominsky-Rabas