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15. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

5. - 7. Oktober 2016, Berlin

Lebensqualität von älteren Menschen mit leichten kognitiven Störungen – Ergebnisse einer bevölkerungsrepräsentativen Studie

Meeting Abstract

  • Ines Conrad - Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP), Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Leipzig, Deutschland
  • Christian Uhle - Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP), Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Leipzig, Deutschland
  • Herbert Matschinger - Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP), Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Leipzig, Deutschland
  • Reinhold Kilian - Universität Ulm, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II, Günzburg, Deutschland
  • Steffi G. Riedel-Heller - Universität Leipzig, Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP), Leipzig, Deutschland

15. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 05.-07.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP156

doi: 10.3205/16dkvf200, urn:nbn:de:0183-16dkvf2002

Veröffentlicht: 28. September 2016

© 2016 Conrad et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Erfassung der Lebensqualität von älteren Menschen mit leichten kognitiven Störungen im Vergleich zu kognitiv gesunden älteren Menschen. Die Prävalenz von leichten kognitiven Störungen in der Bevölkerung wird in epidemiologischen Studien mit 3 bis 19 % der über 65-Jährigen angegeben.

Methode: Es handelte sich um eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage mit 997 Probanden (60 Jahre und älter) zu ihrer subjektiven Lebensqualität. Die Erfassung erfolgte mittels der Messinstrumente WHOQOL-BREF und dem speziell für ältere Menschen entwickelten WHOQOL-OLD. Zudem wurden die ermittelten Werte für die Lebensqualität in den soziodemografischen Kontext gesetzt, um eventuelle Faktoren zu ermitteln, die die unterschiedlichen Bereiche der Lebensqualität beeinflussen. Zur Messung der kognitiven Fähigkeit wurde der DemTect eingesetzt. Durch das Ergebnis des DemTect konnte bei der Auswertung die Zuteilung der Probanden in die jeweilige Gruppe (MCI vs. kognitiv gesund) vorgenommen werden. Die Kriterien für die Gruppe der Probanden mit leichten kognitiven Störungen erfüllten 267 Probanden, für 730 Teilnehmer fanden sich keine Anzeichen einer kognitiven Beeinträchtigung.

Ergebnis: Die befragten älteren Probanden mit leichten kognitiven Störungen schätzten ihre Lebensqualität in allen Bereichen des WHOQOL-BREF und WHOQOL-OLD (außer Bereich „Ängste und Befürchtungen vor Tod und Sterben“) deutlich geringer ein als kognitiv gesunde Probanden.

Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass bereits leichte kognitive Störungen erhebliche Auswirkungen auf die subjektive Lebensqualität bedeuten.