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15. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

5. - 7. Oktober 2016, Berlin

Gelingt die tumorbiologische Subtypisierung bei Patientinnen mit Mammakarzinom in der klinischen Routine? – Ergebnisse aus einer großen Kohorte eines klinischen Krebsregisters

Meeting Abstract

  • Elisabeth C. Inwald - Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Regensburg, Deutschland
  • Michael Koller - Universitätsklinikum Regensburg, Zentrum für Klinische Studien (ZKS), Regensburg, Deutschland
  • Monika Klinkhammer-Schalke - Universität Regensburg, Tumorzentrum e.V., Regensburg, Deutschland
  • Florian Zeman - Universitätsklinikum Regensburg, Zentrum für Klinische Studien (ZKS), Regensburg, Deutschland
  • Ferdinand Hofstädter - Universität Regensburg, Tumorzentrum e.V., Regensburg, Deutschland
  • Marko Gerstenhauer - Universität Regensburg, Tumorzentrum e.V., Regensburg, Deutschland
  • Gero Brockhoff - Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Regensburg, Deutschland
  • Olaf Ortmann - Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Regensburg, Deutschland

15. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 05.-07.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocFV24

doi: 10.3205/16dkvf076, urn:nbn:de:0183-16dkvf0767

Veröffentlicht: 28. September 2016

© 2016 Inwald et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Fragestellung: Die vorliegende Studie untersucht, ob es möglich ist durch konventionelle histopathologische Parameter eine ausreichende Darstellung der Tumorbiologie des Mammakarzinoms zu erreichen und sich diese Subtypisierung auf das Überleben auswirkt.

Methode: Studiengrundlage waren die sektorenübergreifenden und verlaufsbegleitend erhobenen Daten eines bevölkerungsbezogenen klinischen Krebsregisters. Analysiert wurden Daten von 4480 Patientinnen mit einem primären, nicht metastasierten Mammakarzinom im Diagnosezeitraum von 2000 bis 2012.

Ergebnisse: Durch marginale Modifikation des ursprünglichen Klassifikationsschemas von Perou sowie der St. Gallen Klassifikation von 2011 konnten anhand der vier histopathologischen Parameter (4-IHC) Östrogenrezeptor (ER), Progesteronrezeptor (PR), HER-2 und Ki-67 die tumorbiologischen Subtypen Luminal A, Luminal B, HER2-like und Basal-like definiert werden. 4344 Patientinnen (97%) konnten diesen vier Subtypen zugeordnet werden [(Luminal A, N=2102, 48.4%), (Luminal B, N=1078, 24.8%), (HER2-like, N=774, 17.8%), (Basal-like, N=390, 9.0%)]. In der multivariablen Analyse hatten Patientinnen des Luminal A Subtyps mit 87.5% die besten 7-Jahres-Überlebensraten (7-JÜR). Die Prognose des Luminal B sowie HER-2 Subtyps war vergleichbar (80.3%, HR=1.59, p<0.001 vs. 81.0%, HR=1.51, p=0.003). Das schlechteste Outcome zeigte sich beim Basal-like Subtyp mit einer 7-JÜR von 79.6% (HR=2.18, p<0.001).

Diskussion und praktische Implikationen: Die Klassifizierung tumorbiologischer Subtypen anhand der histopathologischen Parameter ER, PR, HER-2 und Ki-67 gelingt in der Routineversorgung. Vorausgesetzt es existieren adäquate Qualitätssicherungsmaßnahmen, ist diese Subtypisierung hilfreich, um Therapieentscheidungen in der klinischen Routine bei Patientinnen mit primärem Mammakarzinom zu treffen.