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15. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

5. - 7. Oktober 2016, Berlin

Förderfaktoren und Barrieren bei der Implementierung und Evaluation von Teamentwicklung in der medizinischen Rehabilitation

Meeting Abstract

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  • Mirjam Körner - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Abteilung für Medizinische Soziologie, Freiburg, Deutschland

15. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 05.-07.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV066

doi: 10.3205/16dkvf025, urn:nbn:de:0183-16dkvf0253

Veröffentlicht: 28. September 2016

© 2016 Körner.
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Gliederung

Text

Teampotentiale können durch adäquate Teamführung und Teamentwicklungsstrategien optimal genutzt und die Patientenversorgung damit verbessert werden. Jedoch existieren erhebliche Forschungslücken bezüglich „best practice" Beispielen von Trainingsstrategien und -settings. Die Patientenorientierte Teamentwicklung, welche auf dem Modell der integrierten Patientenorientierung basiert und die partizipative Versorgungsgestaltung verfolgt, kann als innovativ, praktikabel und ökonomisch betrachtet werden. Organisationale Potenziale werden genutzt, um die Patientenorientierung zu verbessern. Der systemische Ansatz ist „lösungsorientiert und niederfrequent, daher ist das Konzept auch mit begrenzten zeitlichen, personellen und finanziellen Ressourcen durchführbar und somit in hohem Maße effizient". Die Evaluation ergab, dass durch den Teamentwicklungsansatz sowohl die Teamorganisation, die Verantwortungsübernahme der Teammitglieder als auch die Wissensintegration im Team verbessert werden konnten. Allerdings konnte dies nicht in allen Teams gleichermaßen nachgewiesen werden. Die erfolgreiche Implementierung und Evaluation der Teamentwicklung war abhängig von der Unterstützung durch die Klinikleitung, den klaren Rollen der Beteiligten, der offenen Team-/Klinikkultur, dem partizipativen Führungsstil der Teamleiter und dem zur Verfügung stellen von Zeit und Raum. Hinderlich für die Implementierung und Evaluation waren Konflikte auf Leitungsebene, hohe Arbeitsbelastung, Abgrenzung und Stereotypisierungen der verschiedenen Berufsgruppen (Silodenken) als auch Boykottierung des Prozesses basierend auf unterschiedlichen Interessen der Leitungsebene und/oder ein angstbesetztes Klima. Um veränderungsrelevante Mechanismen systematisch erfassen zu können, ist zukünftig eine systematische Implementierungsforschung des Ansatzes notwendig.


Literatur

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