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Die Versorgung der Psoriasis in Europa
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Veröffentlicht: | 22. September 2015 |
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Hintergrund: Mit einer Prävalenz von 2-4% spielt die Psoriasis als entzündliche Hautkrankheit in jedem europäischen Land eine relevante Rolle in der gesundheitlichen Versorgung. Die Struktur der Behandlungsabläufe chronischer Krankheiten unterscheidet sich in den europäischen Ländern allerdings erheblich, da Versorgungsbeschränkungen Charakteristikum vieler Gesundheitssysteme sind.
Fragestellung: Welche Unterschiede gibt es im europäischen Vergleich hinsichtlich der Versorgungsqualität von Psoriasis?
Methode: Auf Grundlage eines standardisierten Fragebogens wurde eine Expertenbefragung von Vertretern der European Academy of Dermatology and Venereology (EADV) durchgeführt. 42 Vertreter aus 33 Ländern gaben Auskunft über die dermatologische Versorgung in ihrem Land.
Ergebnisse: Psoriasis wurde von allen Ländervertretern als häufiger dermatologischer Behandlungsanlass benannt. Die Psoriasis-Arthritis hingegen wird in deutlich weniger Ländern regelhaft durch Dermatologen behandelt. Der Anteil von Psoriasis-Patienten, die durch Dermatologen behandelt werden, variiert dabei zwischen den Ländern stark und lag im Durchschnitt bei 70%.
Eine initiale Therapie mit topischen Steroiden ist europaweit flächendeckender Standard. Ein anderes Bild zeigt sich bei der pharmakologischen Stufentherapie mit Systemtherapeutika. In den skandinavischen Ländern wird diese deutlich häufiger verschrieben, als in den osteuropäischen Ländern. Bei den Biologika findet sich eine Korrelation mit den Gesundheitsausgaben, wobei die formalen Verordnungskriterien und die Budgetierung eine untergeordnete Rolle spielen.
Nationale Versorgungsleitlinien existieren in 19 von 33 Ländern. Der Bekanntheitsgrad wurde von den Befragten dabei mit durchschnittlich 85% als sehr hoch angegeben. Der Durchsetzungsgrad der Leitlinienempfehlungen wurde allerdings als unterschiedlich eingeschätzt.
Diskussion: Die Befragung hat gezeigt, dass es deutliche Unterschiede in dem Versorgungsstrukturen und der Therapie der Psoriasis in den europäischen Ländern gibt. Dies ist zurückzuführen auf multifaktoriell bedingte historische, finanzielle sowie strukturelle Komponenten. In vielen europäischen Ländern existieren Leitlinien zur Diagnostik und Therapie. Etablierung und Durchsetzungsgrad differieren jedoch stark.
Praktische Implikation: Die Ergebnisse der Studie zeigen Versorgungsdefizite. Daraus lassen sich länderspezifische Handlungsoptionen, beispielweise zur Durchsetzung der Leitlinien, ableiten.