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Risikofaktorenprofil bei Herzinfarktpatienten mit ST-Streckenhebung im EKG im Wandel der Zeit
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Veröffentlicht: | 22. September 2015 |
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Hintergrund und Fragestellung: Die Behandlung des ST-Streckenhebungsinfarktes (STEMI) ist im Verlauf der letzten 15 Jahre zunehmend erfolgreicher geworden. Diese Entwicklung ging einher mit einer Senkung der Krankenhausmortalität. In der neueren Diskussion stellt sich die Frage; ob der Sterblichkeitsrückgang auch mit einer veränderten Altersstruktur oder einem veränderten Risikofaktorenprofil der Patienten in Verbindung gebracht werden kann.
Methode: In die Untersuchung wurden 15.436 STEMI-Patienten eingeschlossen. Analysiert wurden Altersverteilung und Risikoprofil für Männer und Frauen in verschiedenen Altersgruppen über die Zeit (1999–03, 2004–08 und 2009–13).
Ergebnisse: Siehe Tabelle 1 [Tab. 1] und Tabelle 2 [Tab. 2].
Diskussion und praktische Implikationen:
- 1.
- Die prozentuale Verteilung der Altersgruppen hat sich seit 1999 über die Zeit vor allem bei Frauen hin zu jüngeren Altersgruppen verschoben.
- 2.
- Das Rauchen hat vor allem bei jüngeren Altersgruppen zugenommen und liegt bei den unter-55 Jährigen auf einem sehr hohen Niveau (80%). Diese Zunahme ist insbesondere bei Frauen zwischen 55–64 Jahren sehr deutlich.
- 3.
- Adipositas hat insbesondere bei jüngeren Frauen zugenommen.
- 4.
- Wichtige Begleiterkrankungen wie der Diabetes mellitus dagegen nehmen prozentual nicht mehr zu oder sogar ab, was als Erfolg sekundärpräventiver Maßnahmen gedeutet werden kann.
- 5.
- Somit scheint aktuell eine Fokussierung auf die Primärprävention, insbesondere bei jüngeren Frauen angezeigt.