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14. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

7. - 9. Oktober 2015, Berlin

Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen auf regionaler Ebene

Meeting Abstract

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  • Anne Starker - RKI, Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland

14. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 07.-09.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocV106

doi: 10.3205/15dkvf119, urn:nbn:de:0183-15dkvf1198

Veröffentlicht: 22. September 2015

© 2015 Starker.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Für häufig auftretende Krebserkrankungen stehen gesetzlich versicherten Frauen und Männern Krebsfrüherkennungsuntersuchungen zur Verfügung, für die jedoch sehr unterschiedliche Teilnahmeraten beobachtet werden. Die Teilnahmeraten unterscheiden sich vor allem hinsichtlich der Faktoren Alter, Geschlecht und sozioökonomischer Status. Es zeigen sich aber auch regionale Unterschiede bei der Inanspruchnahme. Die Gründe dafür sind demnach sowohl auf der Seite der Anspruchsberechtigten als auch bei den Leistungsanbietern zu suchen.

Die Analyse regionaler Unterschiede gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung, da die Kenntnis und Berücksichtigung regionaler Ungleichheiten sowohl für die Planung von Präventionsmaßnahmen als auch für die Bewertung von medizinischen Versorgungsstrukturen von Bedeutung sind, auch um Über-, Unter- oder Fehlversorgung zu vermeiden.

Fragestellung:

1.
Welche Daten zur Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen liegen in Deutschland vor?
2.
Welche Analysemöglichkeiten bieten diese Daten?
3.
Welche Limitationen haben die jeweiligen Datenquellen?
4.
Welche Informationen sind erforderlich, um regionale Unterschiede bei der Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen zu beschreiben und zu erklären?

Methode: Es werden aktuelle Analysen der Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen auf regionaler Ebene vorgestellt. Auf Basis wissenschaftlicher Studien, die den Einfluss verschiedener Faktoren auf das Inanspruchnahmeverhalten von Krebsfrüherkennung untersucht haben, werden die Auswertungen eingeordnet. Dazu werden die Vorteile und Limitationen der jeweiligen Herangehensweise diskutiert und Anforderungen an künftige Studien und Analysen skizziert.

Ergebnisse: Bislang liegen wenige Studien zur Beschreibung und Erklärung von regionalen Unterschieden bei der Inanspruchnahme von sekundärpräventiven Leistungen vor. Informationen zur Beteiligung von Erwachsenen an Krebsfrüherkennungen lassen sich aus Abrechnungsdaten der Krankenkassen und auch aus bevölkerungsbezogenen Befragungen gewinnen. Beide Herangehensweisen haben Vorteile, sie sind aber auch mit Limitationen behaftet, die vorgestellt und diskutiert werden.

Diskussion: Unter Berücksichtigung der vorhandenen Datenlage werden Anforderungen an die inhaltliche und methodische Optimierung regionaler Auswertungen der Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen aufgezeigt.

Praktische Implikation: Die Analyse der Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennungen unter regionalen Gesichtspunkten stellt hohe Anforderungen an Datenquellen und Analysemethoden.