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10. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, 18. GAA-Jahrestagung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.
Gesellschaft für Arzneimittelanwendungsforschung und Arzneimittelepidemiologie e. V.

20.-22.10.2011, Köln

Teilnehmer des KKH-Allianz Innovationspreises für Früherkennung und Prävention 2011: MaiStep – Ein primäres Präventionsprogramm gegen Essstörungen

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Arne Bürger - Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Kinder-und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Mainz, Deutschland
  • F. Hammerle - Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Kinder-und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Mainz, Deutschland
  • U. Spranger - Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Kinder-und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Mainz, Deutschland
  • C. Wachtarz - Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Kinder-und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Mainz, Deutschland
  • M. Huss - Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Kinder-und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Mainz, Deutschland

10. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. 18. GAA-Jahrestagung. Köln, 20.-22.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dkvf209

doi: 10.3205/11dkvf209, urn:nbn:de:0183-11dkvf2097

Veröffentlicht: 12. Oktober 2011

© 2011 Bürger et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Essstörungen (Anorexia und Bulimia nervosa) nehmen unter den kinder- und jugendpsychiatrischen Störungen eine besondere Stellung ein, da sie sehr schwer zu behandeln sind und mit einem hohen Risiko für somatische Folgeschäden bis hin zu Todesfolgen einhergehen. In den letzten Jahrzehnten gab es vermehrt Bemühungen Präventionsprogramme zu entwickeln, um der Entstehung von Essstörungen vorzubeugen. Zwei aktuelle Metaanalysen (Pratt & Woolfenden 2009, Stice et al. 2007) weisen auf heterogene Ergebnisse hin und zeigen weiteren Forschungsbedarf hinsichtlich der Wirksamkeit von Präventionsprogrammen.

Das Ziel der Untersuchung war es durch ein skillbasiertes Primärpräventionsprogramm essgestörte Verhaltensweisen zu vermindern und Schülerinnen und Schülern mit manifesten Erkrankungen einen Zugang zu psychotherapeutischer Behandlung zu ermöglichen.

Methode: Die Entwicklung der Programminhalte erfolgte durch eine systematische Analyse von 63 wissenschaftlichen Artikeln über Prävention im Kindes- und Jugendalter sowie Studien über Risikofaktoren von Essstörungen. Die Wirksamkeit des Programms wird durch eine 3- und 12-Monatskatamnese an 1.800 Schülerinnen und Schülern im Alter zwischen 13-16 Jahren landesweit in 3 Untersuchungsgruppen überprüft.

Ergebnisse: Derzeit wird die 3-Monatskatamense ausgewertet. In Bezug auf essstörungsspezifisches Verhalten zeigten sich positive Effekte des Programms in den Untersuchungsgruppen, sowohl auf Symptom als auch Verhaltensebene. In der bisherigen Analyse erscheint die Durchführung durch externe Psychologen der Durchführung durch Lehrkräfte überlegen. Aus den beiden Untersuchungsgruppen suchten deutlich mehr Familien die Essstörungsambulanz bzgl. einer ambulanten oder stationären Behandlung auf.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der 3-Monatskatamnese belegen den primärpräventiven Nutzen von MaiStep für die Untersuchungsgruppen. Die Stabilität der Effekte sollte sich in der 12-Monatskatamnese bestätigten und Aufschluss über unterschiedliche Effekte der Untersuchungsgruppen geben.

Kontakt: Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
Dipl.-Psych. Arne Bürger
Telefon: +49 (0) 6131 17-3282
Mail: arne.buerger@ukmainz.de

Sponsoren: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz (MSAGD)
Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz (MBWWK)
Femma - Verein zur Förderung feministischer Mädchenarbeit e.V.