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10. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, 18. GAA-Jahrestagung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.
Gesellschaft für Arzneimittelanwendungsforschung und Arzneimittelepidemiologie e. V.

20.-22.10.2011, Köln

Bundesweite Ergebnisse für die G-IQI Indikatoren aus den Daten nach § 21 KHEntgG

Meeting Abstract

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10. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. 18. GAA-Jahrestagung. Köln, 20.-22.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dkvf035

doi: 10.3205/11dkvf035, urn:nbn:de:0183-11dkvf0354

Veröffentlicht: 12. Oktober 2011

© 2011 Mansky et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Mit Einführung des DRG-Systems im deutschen Krankenhauswesen und der damit einhergehenden Notwendigkeit der flächendeckenden Erhebung von medizinischen Falldaten zu Kalkulationszwecken ist ein umfassender Datenbestand entstanden, der der Versorgungsforschung über das Statistische Bundesamt zur Verfügung steht.

Das stationäre Versorgungsgeschehen konnte bislang nur auf der Grundlage von Erhebungsdaten und Stichproben beschrieben werden. Die routinemäßig erfassten Daten nach § 21 KHEntgG stellen dagegen eine Vollerhebung nahezu aller akutstationären Krankenhausfälle dar und ermöglichen Berechnungen von Kennzahlen zur Abbildung der Versorgungswirklichkeit. Im dieser Arbeit werden sie zur Ermittlung bundesweiter Referenzwerte für die von über 400 Kliniken in Deutschland sowie modifiziert in der Schweiz und Österreich flächendeckend eingesetzten German Inpatient Quality Indicators (G-IQI) genutzt.

Material und Methoden: Analysiert werden die Daten nach § 21 KHEntgG des Datenjahres 2009. Die Auswertungen erfolgen im Wege der kontrollierten Datenfernverarbeitung beim Statistischen Bundesamt. Berechnet werden Kennzahlen des G-IQI Indikatorensets in der Version 3, die ca. 30% aller akutstationären Krankenhausfälle abbilden. Die Indikatoren umfassen Ergebniskennzahlen (z.B. alters- und geschlechtsstandardisierte Krankenhaussterblichkeit bezogen auf bestimmte Eingriffe oder Behandlungsanlässe), Prozesskennzahlen (z.B. Anteil minimalinvasiver Operationstechniken) und Mengeninformationen. Die G-IQI Indikatoren der Version 3 enthalten zudem Kennzahlen mit Bezug zur Versorgungssituation, wie z.B. den Anteil der therapeutischen Interventionen an allen Linksherzkathetereingriffen oder den Anteil der Schlaganfallpatienten, die auf einer Stroke Unit versorgt wurden oder die eine Thrombolyse erhielten.

Die Kennzahlen werden auf Bundesebene zusammengefasst. Ferner werden Kennzahlen zur krankenhausbezogenen Varianz wichtiger Ergebnisindikatoren in Deutschland ermittelt.

Ergebnisse: Als Beispiel seien hier die Magenresektionen genannt (G-IQI 19.1). In Deutschland fanden sich 2009 15.103 Behandlungsfälle in 1.011 Akutkliniken. 25% der Kliniken operierten weniger als 5 Fälle, 25% der Kliniken operierten mehr als 18 Fälle im Betrachtungsjahr. Weitere Ergebnisse werden auf der Tagung präsentiert.

Schlussfolgerung: Der Datenbestand nach § 21 KHEntgG liefert eine nahezu unverzerrte Abbildung des Versorgungsgeschehens und erlaubt eine detaillierte Beschreibung der Versorgungssituation. Die auf Grundlage dieser Daten gewonnenen Erkenntnisse können der Hypothesengenerierung dienen, sowie potentielle Versorgungsdefizite sichtbar machen. Die Berechnung von standardisierten Kennzahlen, wie den G-IQI Indikatoren, ermöglicht auch übergreifende Vergleiche, z.B. international oder im Zeitverlauf. Ferner stellen diese Referenzwerte wesentliche Eckpunkte für das Qualitätsmanagement dar. Sie geben den Kliniken eine Rückmeldung über ihre Ergebnisse im Vergleich zum Bundesdurchschnitt und können so wichtige Verbesserungsmöglichkeiten verdeutlichen.


Literatur

1.
Mansky T, Nimptsch U, Winklmair C, Vogel K, Hellerhoff F. G-IQI German Inpatient Quality Indicators Version 3.1. Berlin: Universitätsverlag der TU Berlin; 2011. Available from: http://opus.kobv.de/tuberlin/volltexte/2011/3004/ Externer Link