Artikel
Das Modell der partizipativen Entscheidungsfindung in der medizinischen Rehabilitation
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 6. Oktober 2008 |
---|
Gliederung
Text
Ziel ist die Adaptation des Modells der partizipativen Entscheidungsfindung für die medizinische Rehabilitation. Das Modell findet bislang vor allem in der Akut- und ambulanten Versorgung seine Anwendung und fokussiert ausschließlich die Arzt-Patient-Beziehung. So wurde der Fragestellung nachgegangen, wie das Konzept der partizipativen Entscheidungsfindung für den Kontext der medizinischen Rehabilitation modifiziert werden kann, so dass darin die organisationsbedingten Faktoren der medizinischen Rehabilitation adäquat berücksichtigt sind.
Auf der Basis von Literaturrecherchen (PsycINFO, Psyndex, Medline) zum Konzept und zu den Studien der partizipativen Entscheidungsfindung und zu den organisationsbedingten Faktoren der medizinischen Rehabilitation, wurde ein Modell entwickelt, welches u.a. die folgenden Besonderheiten aufweist:
- Die partizipative Entscheidungsfindung betrifft neben dem Arzt/Bezugstherapeut-Patient-Gespräch auch das multidisziplinäre Behandlungsteam.
- Die Mitglieder des Behandlungsteams sollen neben dem Arzt/Bezugstherapeuten und dem Patienten auch in die Entscheidungsfindung bzw. insbesondere in die Entscheidungsvorbereitung bezüglich der Behandlung miteinbezogen werden, da sie ergänzend Wissen und Informationen bereitstellen können, welches die Entscheidungsqualität hebt.
- Der Arzt/Bezugstherapeut steuert dabei sowohl in den Gesprächen mit den Patienten als auch im Team den Prozess des Informationsaustausches und der Entscheidungsfindung.
Es zeigt sich, dass insbesondere das multiprofessionelle Behandlungsteam als ein wesentlicher organisationsbedingter Faktor der medizinischen Rehabilitation in das Modell als Erweiterung mit einzubeziehen ist, um die Patientenorientierung und die Entscheidungsqualität im Sinne der partizipativen Entscheidungsfindung in der medizinischen Rehabilitation zu optimieren. Behandlungsentscheidungen, welche in Abstimmung mit dem Patienten (externe Patientenorientierung) und dem Behandlungsteam (interne Patientenorientierung) getroffen werden, werden von allen stärker akzeptiert und konsequenter umgesetzt.