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Psychometrische Evaluation des EORTC-QLQ-C30-Instruments mittels konfirmatorischer Faktorenanalyse – ein Beitrag zur Qualitätssicherung von Patient Reported Outcomes in der Versorgungsforschung
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Veröffentlicht: | 6. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Das EORTC-QLQ-C30-Instrument wurde von der European Organisation for Research and Treatment of Cancer – Quality of Life Group entwickelt, um die gesundheitsbezogene Lebensqualität aus der Perspektive von Krebspatienten zu erfassen. Derzeit untersucht diese Arbeitsgruppe alternative Scoring-Prozeduren sowie mögliche Faktoren höherer Ordnung, die den verschiedenen Dimensionen des Instruments zugrunde liegen. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, durch die konfirmatorische Testung der neun Skalen der deutschen Version einen Beitrag zur Weiterentwicklung dieses Instruments zu leisten.
Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven Querschnittstudie wurden N=323 Krebspatienten der Uniklinik Köln befragt. Zur Prüfung der psychometrischen Eigenschaften der Hauptskalen wurden die Hauptdimensionen verwendet und die Einzelitems aus der Analyse ausgeschlossen. Zur Beurteilung der dimensionalen Struktur des Modells wurden Maße der globalen Modellpassung herangezogen. Aus dem ursprünglichen CFA-Modell wurden diejenigen Indikatoren entfernt, die eine nicht zufrieden stellende Modellkompatibilität aufwiesen.
Ergebnisse: Das ursprüngliche CFA-Modell wurde durch die Zusammenlegung des Items “Appetitverlust” mit den Items der Skala “Übelkeit und Erbrechen” sowie durch die Entfernung jeweils eines Items der Skala „Körperliche Beeinträchtigung“ und „Emotionale Beeinträchtigung“ modifiziert. Die Skalen „Soziale Beeinträchtigung“ und „Arbeitsfähigkeit“ wurden zu einem Konstrukt zusammengefasst. Die Modellpassung dieses modifizierten CFA-Modells ist sehr zufrieden stellend (TLI 0.97, CFI 0.98, RMSEA 0.046). Die diskriminante Validität wurde anhand des Fornell-Lacker-Kriteriums nachgewiesen. Die konvergente Validität konnte mittels Faktorladungen von >0.50, einem durchschnittlich erfassten Varianzanteil der Indikatoren von >0.50 sowie Werten der Faktorreliabilität von >0.70 gezeigt werden. Die Tatsache, dass sämtliche Skalen signifikant interkorreliert waren, unterstützt die nomologische Validität des Instruments.
Schlussfolgerung: Die psychometrischen Eigenschaften des modifizierten CFA-Modells erwiesen sich als sehr gut. Das weiterentwickelte Modell sollte anhand einer neuen, unabhängigen Stichprobe kreuzvalidiert werden.