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Implementierung eines Patientenschulungsprogramms als Entscheidungshilfe beim Schubmanagement der Multiplen Sklerose (MS)
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Veröffentlicht: | 6. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Übertragbarkeit eines Patienten-Schulungsprogramms (EBSIMS, Evidence-Based Self-Management in MS) zum MS-Schubmanagement in die Regelversorgung.
Methoden: Die Implementierung erfolgte durch die Ausbildung von Multiplikatoren in einem Train-the-Trainer- Programm (TTTP). Die standardisierte Durchführung der Schulung wurde durch vorbereitete Schulungsmaterialien und Moderationskarten gewährleistet. Die Evaluation erfolgte anhand von Fragebögen und Telefoninterviews auf Trainerebene (inhaltliche und formale Eignung des TTTP) und auf Betroffenenebene (Wissenszuwachs, Autonomiepräferenzen, Therapieentscheidungen). Die Beobachtungszeit betrug mindestens 6 Monate.
Ergebnisse: 247 Betroffenen haben an Schulungen, 31 Personen an einem TTTP teilgenommen. Bei der Mehrzahl der Betroffenen zeigte sich ein Wissenszuwachs und eine Erhöhung der Autonomiepräferenz. Im Vergleich zur EBSIMS-Studie gab es weniger MS-Schübe ohne Kortisontherapie und mehr invasivere Therapien. Die Mehrzahl der Betroffenen bestimmte maßgeblich oder autonom die Therapieentscheidung. Die Trainer bestätigten die inhaltliche und formale Eignung des TTTP.
Schlussfolgerungen: Die Studie bestätigt die Übertragbarkeit des Schulungsprogramms in die praktische Versorgung. Betroffene werden nicht verunsichert, sondern sehen die Darstellung der Unsicherheit der wissenschaftlichen Evidenz als Chance zur Übernahme von Entscheidungsautonomie. Das Projekt ist ein erster Schritt zur geplanten Implementierung eines modularisiertes Evidenz-basierten Informationsprogramms zu allen relevanten Aspekten der MS. Eine Reihe weiterer Module befinden sich in Entwicklung bzw. in Vorbereitung.