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7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung

16. - 18.10.2008, Köln

Qualitätszirkel im Rahmen der Pharmazeutischen Betreuung: Ein Konzept zur Überwindung der Kluft zwischen Wissenschaft und Praxis?

Meeting Abstract

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  • Sabrina Mehrmann - Universität Bayreuth, Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften, Bayreuth
  • Mirjam Thanner - Universität Bayreuth, Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften, Bayreuth
  • Eckhard Nagel - Universität Bayreuth, Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften, Bayreuth

7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung. Köln, 16.-18.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocP1.4

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dkvf2008/08dkvf129.shtml

Veröffentlicht: 6. Oktober 2008

© 2008 Mehrmann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Ziel: Theoretisches pharmazeutisches Wissen konkret auf individuelle Patienten zu übertragen, stellt eine der Herausforderungen Pharmazeutischer Betreuung (PB) dar. Ziel ist es dabei u. a., arzneimittelbezogene Probleme zu vermeiden und die Compliance zu verbessern. Der Transfer von Wissenschaft in die patientenbezogene Praxis erweist sich allerdings oft als schwierig. Ziel der Untersuchung war es herauszufinden, inwieweit pharmazeutische Qualitätszirkel ein wirksames Instrument zur Umsetzung der PB sein können und welchen Einfluss die Arbeitsweise des Qualitätszirkels darauf hat.

Methodik: Mit explorativer Zielsetzung wurden die Teilnehmer eines bestehenden Qualitätszirkels in Bayern (n=9 ApothekerInnen) einmalig durch standardisierte Fragebögen befragt. Dabei wurde erhoben, inwieweit die Arbeit im Qualitätszirkel zur Entwicklung der fachlichen Kompetenzen und der Patientenversorgung im Sinne von PB beiträgt. Gleichzeitig wurde nach der Arbeitsweise im Zirkel gefragt.

Ergebnisse: In der Stärkung der Wahrnehmung für Anliegen der Patienten und in der Erarbeitung praxisnaher Empfehlungen scheinen noch Defizite zu bestehen. Nur ein Drittel der Teilnehmer sieht in der Zirkelarbeit ein äußerst hilfreiches Instrument zur Umsetzung der PB in die Praxis. Das Interaktionsverhalten während der Sitzungen und die Unterstützung durch den Moderator wurden von den Teilnehmern als sehr positiv bewertet. Die jeweiligen Ziele eines Treffens sollten im Vorfeld jedoch genauer definiert und ihr Erreichen besser kontrolliert werden. Andere Berufsgruppen sollten verstärkt in die Zirkelarbeit eingebunden werden.

Diskussion: Es wurde deutlich, dass der befragte Zirkel seine Arbeit noch praxisnäher ausgestalten sollte, um die PB zu verbessern. Die Erarbeitung von Patientenbroschüren oder die Visualisierung von diskutierten Handlungsmustern (z.B. Entscheidungsbäumen) könnten zu einem optimierten Transfer in die Praxis führen. Die Einübung von Kommunikations- und Interviewtechniken im Zirkel ließe eine Stärkung der Apotheker-Patienten-Beziehung erwarten. Eine quantitativ-empirische Überprüfung der Ergebnisse bei größeren Fallzahlen erscheint ratsam.