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Nachhaltigkeit in der Sekundärprävention bei Patienten mit Koronarer Herzkrankheit durch Anschlussheilbehandlung und anschließender konzeptintegrierter Nachsorge (SeKoNa)
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Veröffentlicht: | 6. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Kann eine Nachhaltigkeit des während der Rehabilitation erzielten Therapieerfolges durch eine konzeptintegrierte Nachsorge erzielt werden?
Methodik: Die SeKoNa-Studie ist eine unizentrische, prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie (Studiendauer: 18 Monate, Patientenzahl: 600). Die Intervention besteht aus telefonischen Remindern nach 3-wöchiger stationärer Rehabilitation (monatlich in den ersten drei Monaten, danach 3-monatlich bis Studienende nach 18 Monaten) und einer 1-tägigen, ambulanten Nachschulung im Studienzentrum 6 Monate nach Ende der Rehabilitation. Gemessen wurden zu Studienbeginn und -ende: RR, BMI, Triglyzeride, Cholesterin, LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin, HbA1c sowie Raucherstatus. Ebenso erfolgte eine standardisierte Messung der Intima-Media-Dicke (IMD) der Carotiden. Die Lebensqualität (LQ) wurde mittels EUROQOL und HADS erfasst. Am Ende der Studie wurde der Rentenstatus ermittelt.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter beträgt zu Studienbeginn 49 Jahre (n=600). 89% der Teilnehmer sind männlich, mit 72% dominiert der Hauptschulabschluss. Nach 18 Monaten sind 8 Patienten der Kontrollgruppe (7 gesichert kardial) und kein Patient der Interventionsgruppe verstorben. Die Morbidität zeigt signifikante Unterschiede, ausgedrückt durch die seit Studienbeginn eingetretenen Erwerbsminderungsrenten (13 Patienten der Kontrollgruppe, 3 Patienten der Interventionsgruppe). Die Nachbeobachtung wurde daraufhin um weitere 18 Monate auf 36 Monate verlängert. Bei der Zwischenauswertung nach 27 Monaten zeigt sich ein ähnlicher Effekt (6 neu eingetretene EM-Renten in der Kontrollgruppe und 2 in der Interventionsgruppe). Die Patienten der Interventionsgruppe weisen nach 18 Monaten ein günstigeres, aber nicht signifikant verbessertes Risikoprofil auf. Eine signifikante Verbesserung erreichen die Patienten der Interventionsgruppe bezüglich der IMD und LQ.
Schlussfolgerungen: Auch bei einer Hochrisikogruppe lässt sich durch eine bewusst einfache, psychosozial gestaltete, ambulante Nachbetreuung eine Nachhaltigkeit (Senkung der Mortalität und Morbidität, Steigerung der LQ) erreichen, und dies, obwohl die in evidenzbasierten Leitlinien empfohlenen Zielwerte der klassischen Risikofaktoren nicht erlangt wurden.