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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024)

22. - 25.10.2024, Berlin

Return to work and sports nach Dreifachbeckenosteotomie

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Bernd Lutz - Orthopädische Universitätsklinik Ulm am RKU, Ulm, Germany
  • Fanny Kampmann - Orthopädische Universitätsklinik Ulm am RKU, Ulm, Germany
  • Heiko Reichel - Orthopädische Universitätsklinik Ulm am RKU, Ulm, Germany
  • Daniel Dornacher - Orthopädische Universitätsklinik Ulm am RKU, Ulm, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024). Berlin, 22.-25.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAB98-3047

doi: 10.3205/24dkou590, urn:nbn:de:0183-24dkou5902

Veröffentlicht: 21. Oktober 2024

© 2024 Lutz et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die symptomatische Hüftdysplasie kann mit einer Dreifachbeckenosteotomie (3FBO) nach Tönnis und Kalchschmidt behandelt werden. Nach der azetabulären Reorientierung und Schraubenosteosynthese sind eine Teilbelastung mit 20 kg für 6 Wochen und eine anschließende Aufbelastungsphase über mehrere Wochen notwendig. Im Rahmen der Nachbehandlung stellt sich häufig die Frage, wann Arbeit wieder möglich ist und welches sportliche Level erreicht wird.

Methodik: Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden Patienten, die 2019 und 2020 mit einer 3FBO behandelt wurden, angeschrieben. Neben allgemeinen Daten zur Arbeit und Sport wurden die folgenden Patient Reported Outcome Measures (PROMs) erhoben: International Hip Outcome Tool (iHOT33), EQ5D-5L, Hip Sports Activity Scale (HSAS) und University of California-Los Angeles-Scale (UCLA). Prädiktoren wie Alter, Body-Mass-Index (BMI), Beruf und radiologische Parameter wurden hinsichtlich der Arbeitsunfähigkeitsdauer (AU-Dauer) und des erreichten Sportniveaus untersucht. Nach einer postHoc-Poweranalyse wurden Unterschiede in den Scores mit dem T-Test für verbundene Stichproben untersucht und Prädiktoren mit einer linearen Regression. Nach Sackett et al. liegt ein Evidenzlevel II vor.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von 103 Osteotomien konnten 61 in die Studie mit einem durchschnittlichen Follow-up von 3,5±0,5 Jahren eingeschlossenen werden. Durchschnittlich lag die präoperative AU-Dauer bei 239±165 Tagen und postoperativ bei 126±58. Das Alter und der BMI waren im univariaten Model von signifikantem Einfluss (p < 0,01) für die AU-Dauer. Der HSAS ergab postoperativ ein signifikant höheres Ergebnis (1,6 vs. 2,5, p < 0,01), wobei der Unterschied im UCLA nicht signifikant war. Die volle Sportfähigkeit war nach 288±173 Tagen wieder gegeben. Hinsichtlich der allgemeinen Hüftfunktion zeigte sich eine signifikante Verbesserung postoperativ im iHOT33 mit 44 vs. 76 Punkten. Der EQ5D-5L ergab einen grenzwertig signifikanten Unterschied (p = 0,04). Für eine Untersuchung der Prädiktoren hinsichtlich des erreichten sportlichen Levels lag keine ausreichende Power vor.

Als Schlussfolgerung ergibt sich aus der vorliegenden Studie eine signifikante Verbesserung der PROMs EQ5D-5L, iHOT33 und HSAS. Mit einer postoperativen AU-Dauer von etwas über drei Monaten ist zu rechnen. Ein höheres Alter und ein höherer BMI deuten auf eine längere AU-Dauer hin. Nach etwa zehn Monaten kann wieder eine volle Sportfähigkeit erreicht werden.