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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024)

22. - 25.10.2024, Berlin

Kann die präoperative CT-gestützte Planung einer patientenindividuellen Knietotalendoprothese in Bezug auf die postoperative Implantatposition und Achsausrichtung intraoperativ präzise umgesetzt werden?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Alexander Zeh - Universitätsklinikum Halle, Department für Orthopädie und Unfallchirurgie, Endoprothetikzentrum, Halle, Germany
  • Julia Stier - Universitätsklinikum Halle, Department für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, MLU Halle-Wittenberg, Halle, Germany
  • Karl-Stefan Delank - Universitätsklinikum Halle, Department für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, MLU Halle-Wittenberg, Halle, Germany
  • David Wohlrab - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Department für Orthopädie und Unfallchirurgie, Klinik für Orthopädie und Physikalische Medizin, Halle, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024). Berlin, 22.-25.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAB97-2938

doi: 10.3205/24dkou586, urn:nbn:de:0183-24dkou5866

Veröffentlicht: 21. Oktober 2024

© 2024 Zeh et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Patientenindividuelle Knietotalendoprothesen beruhen auf einem individualisierten Designkonzept zur Herstellung einer physiologischen Kinematik und verfolgen dabei den Ansatz einer individualisierten Achs- und Komponentenausrichtung im Sinne eines limitierten kinematischen Alignements.

Voraussetzung ist die korrekte intraoperative Umsetzung der OP-Planung in Form der planungsentsprechenden Implantatpositionierung.

Methodik: Von 2020 bis 2022 wurden 39 Implantate bei PatientInnen (20 Frauen, 16 Männer, Durchschnittsalter 67,5 Jahre) mit konservativ ausbehandelter Gonarthrose mittels patientenindividueller Knietotalendoprothese der Fa. Symbios (Origin® PS) versorgt.

Aus den CT-gestützten Operationsplanungen standen die präoperativ definierten Implantationsparameter zur Verfügung.

Drei Monate postoperativ wurden die Implantatpositionierung (mechanischer lateraler distalerFemurwinkel=LDFA, der mediale proximale Tibiawinkel=MPTA, der tibiale Slope=Slope, die Femurflexion=FFlex) in den Röntgenaufnahmen in 2 Ebenen und der mechanische femorotibiale Winkel (HKA) in den Ganzbeinstandaufnahmen mittels Winkelmessfunktion im PACS gemessen.

Ergebnisse: Für den LDFA, den Slope und den HKA wurde kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen Planung und postoperativer Implantatpositionierung gemessen (gepaarter t-test, p=0,9; 0,6; 0,9). Ein signifikanter Unterschied bestand für den MPTA (Planung durchschnittlich 86°, postoperative Implanttaposition 87°) und die FFlex (Planung durchschnittlich 90°, postoperative Implanttaposition=91,5°) (gepaarter t-test, p<0,05). Beide signifikanten Abweichungen werden als durchschnittlich gering und klinisch nicht relevant eingeordnet.

Die statistische Untersuchung auf Unterschiede ergab analog keinen Unterschied für den LDFA und den HKA für einen Äquivalenzbereich von 1° sowie für den Slope und MPTA für einen Äquivalenzbereich von 2° (TOST (two-one sided test), sodass das o.g. Ergebnis grundsätzlich bestätigt wurde. Der TOST war nicht signifikant für die FFlex, sodass in Bezug auf diesen Parameter ein Unterschied zwischen Planung und postoperativer Implantatposition bestand.

Entsprechend des Planungskonzeptes des Herstellers für ein limitiertes kinematisches Alignement wurden als Ausreißer eine Abweichung des LDFA kleiner 87° und größer 93° (in der Studie Ausreißer n= 2; 84° und 86°), des MPTA kleiner 87° und größer 93° (in der Studie Ausreißer n= 1; 84°) sowie des HKA kleiner 4° Valgus und größer 5° Varus (in der Ausreißer Studie n= 2; 6° Valgus und 9° Varus definiert und die Ausreißer registriert.

Schlussfolgerung: Die Analyse der Implantatposition zeigte für das Origin® eine hohe Präzision der Umsetzung der präoperativen Planung in Bezug auf die intraoperativ mittels patientenindividuellen Schnittblöcken umgesetzte Implantatpositionierung. Damit ist eine wichtige Voraussetzung für die Umsetzung des postulierten individualisierten biomechanischen Konzepts gegeben.