gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024)

22. - 25.10.2024, Berlin

Ergebnisse nach Revisionseingriff einer lateralen Schlittenprothese mit mobilem Inlay

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Mustafa Hariri - Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Jakob Freytag - Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Kevin-Arno Koch - Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Paul Mick - Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Timo A. Nees - Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Kevin Knappe - Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Tobias Renkawitz - Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Tilman Walker - Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024). Berlin, 22.-25.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAB96-3138

doi: 10.3205/24dkou575, urn:nbn:de:0183-24dkou5755

Veröffentlicht: 21. Oktober 2024

© 2024 Hariri et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Aufgrund der geringen Inzidenz der isolierten Valgusgonarthrose, ist die Datenlage zur Versorgung mittels lateraler Schlittenprothese und resultierenden Revisionseingriffen gering.

Daher waren die Ziele der Studie die deskriptive Auswertung der Revisionsursachen nach Versagen einer lateralen Schlittenprothese mit mobilem Inlay sowie die Überlebensanalyse der angewandten Wechseloperationen.

Methodik: In dieser monozentrischen retrospektiven Studie wurden alle konsekutiven Fälle eingeschlossen, die zwischen Januar 2008 und Dezember 2020 mindestens einen Revisionseingriff nach Versagen einer lateralen Schlittenprothese mit mobilem Inlay (Oxford Domed Lateral® Zimmer Biomet Inc., Warsaw, Indiana, USA) erhielten. Die Revisionsursachen und Wechseloperationen wurden mit relativen und absoluten Häufigkeiten angegeben. Die Überlebensraten wurden mittels Kaplan-Meier-Analyse für den Endpunkt „Folgerevision“ ausgewertet. Für die unterschiedlichen Wechseloperationen nach Inlayluxation wurden die Überlebensraten mit dem Log-rank Test verglichen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnten 13 Patienten in die Studie eingeschlossen werden. Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum betrug 94,7 ± 36,4 Monate.Die primären Revisionsursachen waren in absteigender Reihenfolge: Inlayluxation (9 Fälle/69,2%), mediale Anschlussarthrose (3 Fälle/23,1%) und periprothetischer Frühinfekt (1 Fall/7,7%). Die primären Wechseloperationen bestanden aus: isoliertem Inlaywechsel (7 Fälle/53,8%), Wechsel der tibialen Komponente auf ein fixiertes Inlay (3 Fälle/23,1%) oder Konversion auf einen ungekoppelten bikondylären Gelenkersatz (3 Fälle/23,1%).

In 8 Fällen wurde eine Folgerevision notwendig. Die Hauptrevisionsursache hierbei war die erneute Inlayluxation bei Patienten nach isoliertem Inlaywechsel (6 Fälle/75%). Die Standzeit für den Endpunkt Folgerevision war signifikant schlechter im Vergleich zu Patienten, die nach primärer Luxation einen sofortigen Wechsel auf ein fixiertes Inlay erhielten (Folgerevisionsraten: 0% vs. 100%, p=0,014).

Zum letzten Nachuntersuchungszeitpunkt war in 8 Patienten ein bikondylärer Gelenkersatz implantiert, wohingegen bei 5 Patienten eine laterale Schlittenprothese mit fixiertem Inlay erhalten werden konnte. Eine detaillierte Übersicht bietet Abbildung 1 [Abb. 1].

Der isolierte Inlaywechsel nach einer Inlayluxation bei einer lateralen Schlittenprothese wird in der bisherigen raren Literatur durch Autoren aus dem Entwicklerzentrum als sichere Therapieoption postuliert. Unsere präsentierten Daten können diese Aussage nicht stützen und lassen vermuten, dass die Ursachen für eine frühzeitige Inlayluxation durch diesen Eingriff nicht adäquat adressiert werden. Die Wechseloperation auf eine Tibiakomponente mit fixiertem Inlay ist bei dem verwendeten Prothesensystem möglich und sichert den Erhalt einer unikondylären Versorgung. Die Konversion auf einen bikondylären Gelenkersatz konnte ohne höheren Kopplungsgrad und ohne relevante Knochensubstanzverluste durchgeführt werden.