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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024)

22. - 25.10.2024, Berlin

Klinisches 1-Jahres-Outcome nach sekundärer Implantation eines Retropatellarersatzes bei einliegender Knie-TEP

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Ulla Hackenesch - Orthopädische Klinik König-Ludwig-Haus, Universität Würzburg, Würzburg, Germany
  • Stefan Hölzer - Orthopädische Klinik König-Ludwig-Haus, Universität Würzburg, Würzburg, Germany
  • Tizian Heinz - Orthopädische Klinik König-Ludwig-Haus, Universität Würzburg, Würzburg, Germany
  • Maximilian Rudert - König-Ludwig-Haus, Orthopädische Klinik, Universität Würzburg, Würzburg, Germany
  • Axel Jakuscheit - Orthopädische Klinik König-Ludwig-Haus, Universität Würzburg, Würzburg, Germany
  • Philip Mark Anderson - Orthopädische Klinik König-Ludwig-Haus, Universität Würzburg, Würzburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024). Berlin, 22.-25.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAB96-3201

doi: 10.3205/24dkou573, urn:nbn:de:0183-24dkou5738

Veröffentlicht: 21. Oktober 2024

© 2024 Hackenesch et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Fünf bis zehn Prozent der Patienten mit Knietotalendoprothese (K-TEP) leiden auch postoperativ an vorderem Knieschmerz. Eine Behandlungsoption des vorderen Knieschmerzes ist der Retropatellarersatz (RPE). In Deutschland werden nach Angaben des Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) nur 10,5–12,7% der K-TEPs primär mit RPE implantiert. In ca. 1,53% der Fälle ohne primären RPE wird dieser in einer Folgeoperation implantiert. Nach wie vor sind die Parameter, die das klinische Outcome nach sekundärem RPE beeinflussen, unklar.

Die Primärhypothese dieser Studie ist, dass die Implantation eines sekundären RPE einen Einfluss auf die Schmerzintensität und Belastbarkeit des operierten Kniegelenks hat. Sekundär werden Faktoren mit potentieller Auswirkung auf die genannten Outcomeparameter untersucht. Zielstellung ist es, die Patientengruppe zu identifizieren, die durch einen sekundären RPE eine signifikante Reduktion der Schmerzintensität und Verbesserung der Belastbarkeit des Kniegelenks erfährt.

Methodik: Die Studie ist eine retrospektive Analyse der anamnestischen, klinischen und radiologischen Daten von Patientinnen und Patienten nach Implantation eines sekundären RPE in der Orthopädischen Klinik König-Ludwig-Haus im Zeitraum Januar 2012 bis Dezember 2021. Dabei wurden präoperativ erhobene Daten mit den Ergebnissen der einjährig nachgestellten Follow Up Befragung verglichen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der Zwischenauswertung wurden 97 Personen (62 Frauen, 35 Männer) berücksichtigt, die einen mittleren BMI von 31 (±6 SD) aufwiesen. Die durchschnittliche Zeitspanne zwischen Implantation der K-TEP und dem sekundären RPE betrug 25,1 Monate (± 24,4 SD). Es zeigt sich in den 1-Jahres-Follow-up Ergebnissen, dass der WOMAC-Gesamtscore wie auch die Einzelscores Schmerz, Steifigkeit und funktionelle Beeinträchtigung jeweils signifikant gesunken sind (Gesamtscore: MW 51,8 ±15,6 auf 37,4 ±19,1; p=0,000002; Schmerz: 52,2 ±17,1 auf 34,3 ±19,5; p= 0,000002, Steifigkeit: 50,1 ±21,2 auf 41,1 ±21,9; p=0,014; Funktion: 52,2 ±16,8 auf 37,7 ±19,7; p=0,000005; s. Abbildung 1 [Abb. 1]). Dies geht mit einer Reduktion der Knieschmerzen und einer Verbesserung der Alltagsaktivitäten im Sinne einer vermehrten Belastbarkeit des operierten Kniegelenkes einher.

Aus den bisher ausgewerteten Daten ist abzuleiten, dass die Patientinnen und Patienten dieser Kohorte überwiegend von der Implantation des sekundären RPE profitiert haben. In weiteren Analysen sollen Hinweise gesammelt werden, welche Parameter auf welche Weise das Outcome beeinflussen, um daraus schlussfolgern zu können, welche Patientengruppe mit hoher Wahrscheinlichkeit von der Implantation eines sekundären RPE profitiert.