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Hohe Patientenzufriedenheit und geringer Repositionsverlust nach Materialentfernung eines winkelstabilen Plattensystems mit coracoklavikulärer Augmentation nach lateraler Klavikulafraktur
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2024 |
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Fragestellung: Das Ziel dieser Studie ist (a) die radiologische Untersuchung des direkten Repositionsverlustes nach Materialentfernung eines winkelstabilen Plattensystems mit coracoklavikulärer Augmentation mittels DogBone® (Fa. Arthrex) nach ausgeheilter, lateraler Klavikulafraktur und (b) die Evaluation der Patientenzufriedenheit nach durchgeführter Materialentfernung in Hinblick auf Patient-Reported Outcome Measurements (PROMs), Return-To-Work und Return-To-Sport.
Methodik: 48 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 44,2 ± 13,6 Jahren (19–71), welche eine Materialentfernung durchschnittlich 13 ± 4 Monaten nach Plattenosteosynthese und arthroskopisch-assistierter coracoklavikulären Augmentation nach lateraler Klavikulafraktur zwischen 01/2013 und 12/2022 erhielten, wurden konsekutiv in die retrospektive, monozentrische Studie eingeschlossen. Die coracoklavikuläre Distanz (CCD) und der Bohrkanaldurchmesser wurden anhand der anterior-posterioren Röntgenaufnahmen vor und unmittelbar nach Materialentfernung von zwei unabhängigen Auswertern bestimmt. Ein Repositionsverlust wurde als 10%-ige Erhöhung des CCD definiert. Zur klinischen Evaluation wurde der Munich Shoulder Questionnaire, welcher unter anderem den DASH- und SPADI-Score inkludiert, der ASES Score, der Subjective Shoulder Value (SSV), und Angaben zum Return-To-Work und Return-To-Sport erhoben.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Zum Zeitpunkt der Abstracteinreichung liegt eine Teilauswertung der Daten vor; 31/48 (65%) der Patienten wurden radiologisch und 14/48 (29%) klinisch ausgewertet. Postoperativ stieg der CCD signifikant von 8,7 ± 2,7 mm auf 9,8 ± 2,6 mm. Ein Repositionsverlust wurde bei 13/31 (42%) festgestellt. Der klavikuläre Bohrkanal zeigt sich von 2,3 ± 0,5 mm nach initialer Frakturversorgung auf 4,3 ± 1,0 mm zum Zeitpunkt der Materialentfernung signifikant erweitert.
Der durchschnittliche Follow-Up-Zeitraum der klinischen Nachuntersuchung betrug 53,5 ± 27,7 Monate (9–101) nach Materialentfernung. Der SSV konnte signifikant von 76 ± 11% präoperativ auf 91 ± 8% postoperativ gesteigert werden. Der durchschnittliche ASES Score betrug 95 ± 6,2 Punkte, der DASH Score 5,1 ± 7,7 Punkte und der SPADI Score 95,6 ± 4,8 Punkte.
Die Return-To-Work-Rate lag bei 14/14 (100%) der Patienten konnten wieder in den Beruf nach 1,7 ± 1,7 Wochen einsteigen. Die Return-To-Sport-Rate lag ebenfalls bei 14/14 (100%) der Patienten und konnte nach 4,8 ± 3 Wochen wieder aufgenommen werden. 7/14 (50%) waren nach Materialentfernung leistungsfähiger im Sport. Nur 1/14 (7%) hatte eine erneute, ärztliche Konsultation nach Materialentfernung.
Die Materialentfernung des Osteosynthesematerials inklusive der coracoklavikulären Augmentation nach konsolidierter, lateraler Klavikulafraktur führt trotz einer Rate an unmittelbaren Repositionsverlust bei 42% der Patienten und einer Erweiterung des klavikulären Bohrkanals zu einer hohen Patientenzufriedenheit, einer hohen sportlichen Leistungsfähigkeit und einer sehr geringen Rate an ärztlicher Wiedervorstellung der Patienten.