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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024)

22. - 25.10.2024, Berlin

Osteosynthese von Skapulafrakturen mittels posteriorem Zugang nach Brodsky: Gute bis sehr gute Ergebnisse nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungsdauer von 6 Jahren

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Malik Jessen - Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Germany
  • Chlodwig Kirchhoff - Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Germany
  • Markus Schwarz - Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024). Berlin, 22.-25.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAB95-3375

doi: 10.3205/24dkou567, urn:nbn:de:0183-24dkou5679

Veröffentlicht: 21. Oktober 2024

© 2024 Jessen et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Das Ziel dieser Studie ist die Bewertung der klinischen und radiologischen Ergebnisse, insbesondere bei komplexen Skapulafrakturen, die unter Verwendung des posterioren Zuganges nach Brodsky operativ versorgt wurden. Wir stellen dabei die Hypothese auf, dass die Osteosynthese mittels des gewebeschonenden Zuganges nach Brodsky zu guten klinisch-radiologischen Ergebnissen, insbesondere ohne Einschränkung in der Außenrotation der Schulter, führt.

Methodik: Es wurden alle Patienten eingeschlossen, die (1) eine Skapulafraktur im Zeitraum vom 01.01.2015 bis 31.12.2019 erlitten hatten und in unser universitäres Traumazentrum eingewiesen wurden, (2) eine akute Fraktur (< 6 Wochen) hatten, (3) eine osteosynthetische Versorgung unter Verwendung des dorsalen Zuganges nach Brodsky erhielten und (4) für eine Follow-Up-Untersuchung mit einem Mindestzeitraum von 24 Monaten zur Verfügung standen. Ausgeschlossen wurden (1) alle operativen Versorgungen, welche mit einem anderen dorsalen Zugang zur Skapula versorgt wurden, (2) pathologische Frakturen und (3) Re-Frakturen.

Es wurde der Munich Shoulder Questionnaire (MSQ), welcher den Constant-Murley Score (CMS), DASH Score und SPADI Score inkludiert, und der VAS Score erhoben. Radiologisch erfolgte die Klassifikation der Frakturen nach AO/OTA und Bestimmung des glenoplaren Winkels (GPA).

Zuletzt wurden die postoperativen Komplikationen ausgewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnten 16 Patienten in die Studie eingeschlossen werden.

Nach der AO/OTA-Klassifikation konnte eine Frakturbeteiligung von 15 (94%) B- (Skapulakörper), 1 (6%) F0- (intraartikuläre Fraktur ohne Glenoidbeteiligung), 3 (19%) F1- (Glenoidrandfraktur), 1 (6%) F2- (mehrfragmentäre Glenoidfraktur), 4 (25%) A1- (Korakoidfraktur), 1 (6%) A2- (Akromionfraktur) und 1 (6%) A3-Fraktur (Spina-scapulae-Fraktur) ausgewertet werden.

Der durchschnittliche CMS betrug 75 (Standardabweichung: 14) Punkte, der SPADI Score 85 (15), DASH Score 15 (15) und der VAS Score 2 (1). Die durchschnittliche, aktive Flexion betrug 163° (22°), aktive Außenrotation 70° (12°) mit einem minimalen Wert von 40° bei 1 (6%) Patienten, die aktive Innenrotation bis zum 1. Lendenwirbelkörper.

In allen postoperativen Röntgenbildern stellten sich die Frakturen als konsolidiert dar. Der GPA betrug präoperativ 33.3° ± 7.3° und postoperativ 34.5° ± 4.7° (n.s.).

Postoperative Komplikationen konnten bei 1 (6%) Patient beobachtet werden aufgrund einer fehlerhaften Schraubenplatzierung im Rahmen der Korakoidfrakturversorgung.

In unserer Studie zeigten Patienten, die eine Osteosynthese der Skapula mittels dorsalem Zugang nach Brodsky erhielten, bei einer durchschnittlichen Follow-up-Zeit von 74,6 Monaten gute bis sehr gute klinische Ergebnisse, inklusive der Außenrotation, bei einer sehr niedrigen Komplikationsrate. Demnach können wir unsere Hypothese hinsichtlich der sehr guten Außenrotation nach der Osteosynthese von Skapulafrakturen unter Verwendung des dorsalen Zugangs nach Brodsky bestätigen.