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Der Zusammenhang zwischen klavikulärer Bohrkanalposition und Repositionsverlust nach bidirektionaler, arthroskopisch-assistierter Akromioklavikulargelenks-Stabilisierung
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2024 |
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Fragestellung: Ein Repositionsverlust (LOR) nach Akromioklavikulargelenks(ACG)-Sprengungen ist häufig. Eine mögliche Ursache hierfür ist eine (medialisierte) klavikuläre Bohrkanalposition (>0,25 Verhältnis Konoid-Bohrkanalposition zu Klavikula-Gesamtlänge), wie zuvor bei doppelter korakoklavikulärer(CC)-Stabilisierung beschrieben.
Das Ziel dieser Studie war die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen klavikulärer Bohrkanalposition und LOR nach kombinierter CC- und Akromioklavikular(AC)-Stabilisierung.
Methodik: Wir inkludierten männliche Patienten (Alter 18–55 Jahre) mit akuter, hochgradiger ACG-Sprengung (Rockwood Typ V), welche arthroskopisch-assistiert mittels Low-Profile TightRope und perkutaner AC-Cerclage behandelt wurden.
Panorama-Aufnahmen dienten zur Messung der mediolateralen klavikulären Bohrkanalposition des CC-Bohrkanals vom lateralen Klavikulaende in absoluter und relativer Hinsicht (in Relation zur Klavikula-Gesamtlänge) beim 6-Wochen-Follow-Up (FU). Ein p-Wert < 0,05 wurde als signifikant interpretiert. Der Pearson-Korrelationskoeffizient wurde verwendet, um den Zusammenhang zwischen LOR (Differenz zwischen CC-Distanz im Seitenvergleich zwischen 6-Wochen-FU und letztem FU >= 2 Jahre) und Bohrkanalposition zu untersuchen. Ein Versagen wurde als LOR > 6 mm definiert. Unabhängigen Gruppen wurden mit dem Mann-Whitney-U-Test verglichen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: 25 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 37,8 Jahren (23–54 Jahre) und einem mittleren FU von 25,8 Monaten (24–36 Monate) wurden inkludiert. Die absolute und relative klavikuläre Bohrkanalposition betrug 32,9 mm (95% Konfidenzintervall, CI: 30,1 mm–35,1 mm) und 0,2 (95% CI: 0,18–0,21) vom lateralen Klavikulaende (Klavikulagesamtlänge: 168,3 mm; 95% CI: 164,2 mm–172,5 mm), wobei in keinem Fall der Wert >0,25 betrug.
Der LOR betrug 3,5 mm (95% CI: 2,5 mm–4,5 mm). Es gab 3 Versager (12%), ohne Unterschiede in absoluter (31,4 mm; 95% CI: 24,9 mm–37,9 mm vs. 33,1 mm; 95% CI: 30,6 mm–35,6 mm; p=0,446) oder relativer Bohrkanalposition (0,18; 95% CI: 0,14–0,22 vs. 0,20; 95% CI: 0,18–0,21; p=0,17) gegenüber den anderen 22 Fällen.
Der LOR schien nicht mit der absoluten (r=-0,024; p=0,911) oder relativen (r=-0,070; p=0,740) Bohrkanalposition zusammenzuhängen.
Er war vergleichbar zwischen Fällen mit absoluter Bohrkanalposition < =3 cm (3,6 mm; 95% CI: 2,3 mm–4,9 mm) vs.>3 cm (3,4 mm; 95% CI: 1,5 mm–5,2 mm; p=0,790) oder relativer Bohrkanalposition < =0,2 (4,0 mm; 95% CI: 2,5 mm–5,4 mm) vs.>0,2 (2,8 mm; 95% CI: 1,4 mm–4,2 mm; p=0,33).
Nach bidirektionaler, arthroskopisch-assistierter ACG-Stabilisierung mit nicht-medialisierter klavikulärer Bohrkanalposition betrug die radiologische Versagensrate 12%.
Der nicht vorhandene Zusammenhang zwischen Bohrkanalposition und LOR impliziert ein nicht erhöhtes Risiko für LOR innerhalb des nicht-medialisierten Bereiches der Bohrkanalposition.
In Anbetracht der Versagensrate von 12% trotz diesem Aspekt sollten weitere Risikofaktoren für LOR untersucht werden.